Tipps zur Entsäuerung im Frühling

 

Weg mit der Säurelast!

Müde und ausgelaugt nach den langen Wintermonaten? Schuld daran könnte auch ein Überschuss an Säuren in Ihrem Körper sein. Denn eine unausgewogene Ernährung befördert die Säurebildung im Körper. Wer jetzt seinen Säure-Basen-Haushalt ausgleicht, tut seiner Gesundheit etwas Gutes.

Eine Auflistung der praktischen Tipps finden Sie am Ende des Artikels!

Wie funktioniert das Säure-Basen-Gleichgewicht?

Alles, was wir essen und trinken, wandelt unser Körper in unzähligen biochemischen Reaktionen in andere Stoffe um. Ziel dabei ist es, möglichst viel Energie zu gewinnen. Damit diese Stoffumwandlungen schnell und präzise funktionieren, ist der menschliche Körper auf ganz bestimmte Eiweiße, die sogenannten Enzyme angewiesen. Enzyme arbeiten jedoch nur dann effektiv, wenn der für sie passende pH-Wert vorliegt. Das kann von Organ zu Organ ein anderer sein. Da während des Zellstoffwechsels permanent saure Stoffwechselendprodukte anfallen, sorgt ein abgestimmtes Zusammenspiel von Puffersystemen dafür, dass der pH-Wert im Blut und in lebenswichtigen Organen nicht immer saurer, sondern genau eingehalten wird. Ein gewisses Maß an Säuren kann das körpereigene Puffersystem abfangen, doch wenn die Säurelast zu groß wird, übersäuert der Körper – Experten sprechen dann von einer latenten Azidose.

Auf die Ernährung kommt es an

Zu den stärksten Säurebildnern gehören Getreideprodukte, Eier, Fisch, Fleisch und Milchprodukte. Auch Alkohol wird zu Säuren verstoffwechselt. Obst und Gemüse hingegen werden, mit wenigen Ausnahmen wie Erdnüssen, getrockneten Erbsen und Linsen, im Körper zu basisch wirkenden Stoffen umgewandelt.

Wer zu viele Proteine und Getreideprodukte, gleichzeitig aber zu wenig frisches Obst und Gemüse zu sich nimmt, riskiert eine latente Azidose. Eine verringerte Nierenfunktion im Alter, extreme Trainingsmethoden beim Sport und Diäten können eine Übersäuerung des Körpers noch verstärken – lassen sich aber nicht immer vermeiden. Zunächst unbemerkt kämpft das körpereigene Puffersystem gegen die hohe Säurelast an. Ohne Unterstützung kann eine latente Azidose bald die Gesundheit der Betroffenen beinträchtigen.

Übersäuerung macht krank

Die Naturheilkunde bringt eine Reihe von Beschwerden mit einer Übersäuerung in Verbindung. Neben Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfung sowie Störungen im Knochen- und Muskelstoffwechsel zählen dazu auch Magen- und Darmbeschwerden, Probleme mit Haut, Haaren und Nägeln, eine erhöhte Allergiebereitschaft und häufig wiederkehrende entzündliche Reaktionen im Bereich der Schleimhäute.

 

Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen bringen einen gestörten Säure-Basen-Haushalt auch mit Erkrankungen wie beispielsweise Osteoporose, Osteoarthritis, Diabetes, Gicht und Nierensteinen in Verbindung. Ob eine latente Azidose vorliegt, lässt sich über den pH-Wert des Urins prüfen. Mit Urin-Teststreifen ist das bequem zuhause möglich: Die Streifen verfärben sich je nach Säure- oder Basen-Gehalt des Urins und so kann eine Säurebelastung schnell festgestellt werden.

 

Straffe Haut anstatt Cellulite

Die Erfahrungsheilkunde sieht die Cellulite als eines der ersten Anzeichen für eine Übersäuerung. Denn einen Säureüberschuss baut der Körper unter anderem über die Ausscheidungsorgane Lunge, Nieren, Schweißdrüsen und Darm ab. Die Säuren werden auch über die Haut (durch das Schwitzen) abtransportiert. Sind die Ausscheidungswege überlastet, steht eine bestimmte Pufferkapazität im Blut zur Verfügung um die Säuren aus dem Bindegewebe herauszulösen. Bei einer weiter bestehenden Säurebelastung kommt es entsprechend naturheilkundlicher Erklärungsansätze zu einem Elastizitätsverlust des Bindegewebes. Dies kann sich als Cellulite in den Oberschenkeln zeigen.

 

Vorsicht bei Low Carb Diäten!

Kohlenhydrate weglassen und schon schwinden die Kilos – die sogenannte Low Carb Diät ist bei Stars und Sternchen beliebt. Der Nachteil: Die dabei entstehenden Ketonkörper – eine Art „Ersatzkohlenhydrate“ – verschieben den natürlichen pH-Wert leicht ins Saure. Dem Säure-Basen-Haushalt sollte deshalb in einer besonderen Ernährungssituation wie einer Low Carb-Diät also unbedingt mehr Beachtung geschenkt werden.

 

Tipps zur Entsäuerung

 

  • Essen Sie möglichst viele basenbildende Lebensmittel und meiden Sie eine Säurezufuhr über die Nahrung. Basenbildende Nahrungsmittel sind zum Beispiel Blattsalate, Gemüse, Sprossen, Annanas, Aprikosen, Feigen, Kartoffeln, Molke, Oliven, Kichererbsen.
  • Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter stilles Mineralwasser oder Kräutertee.
  • Meiden Sie Genussmittel wie Kaffee, Softgetränke, Alkohol und Zigaretten.
  • Sorgen Sie für seelische Entlastung. Gymnastische Übungen unterstützen den Abtransport gelöster Schlacken und Säuren.
  • Verschaffen Sie sich viel Bewegung, möglichst an der frischen Luft. Bereits 10 Mi­nuten wirken für den Säure-Basenhaushalt stabilisierend, da man Kohlensäure, die beim Zellstoffwechsel entsteht, abatmet.
  • Vermeiden Sie Zinkmangel: Dieses Spurenelement braucht der Körper, um Bicarbonat herzustellen, einen natürliche Säurepuffer. Zinkreiche Lebensmittel sind zu Beispiel Garnelen, Fleisch, Käse, Mais und Linsen.
  • Unterstützen Sie zusätzlich Ihren Körper bei der Entsäuerung und ergänzen Sie Ihre Ernährung mit basischen Nahrungsergänzungsmitteln.