Unser Trinkwasser wird streng geprüft. Warum es trotzdem gute Gründe für eine private Aufbereitung gibt.

VON ANGELIKA WUNSCH; FOTO: creativ collection

Wir leben in einem sehr wasserreichen Land. Supermarktregale sind voll mit Flaschenwasser und Trinkwasser wird uns gut aufbereitet sogar frei Haus geliefert! Trotzdem ist es an der Zeit, sich mit dem Thema Wasser und Gesundheit zu beschäftigen.

Leitungswasser gilt zwar als das am besten kontrollierte Lebensmittel, wirklich sauber ist es aber nicht immer. Wasserwerke können Rückstände von Chemikalien oft nicht vollständig herausfiltern, alte Rohrleitungen im Haus Schwermetalle ans Trinkwasser abgeben. Auch die häufig viel zu hohe Mineralisation in den Mineralwässern gilt es kritisch zu überdenken. Wasser hat eine wichtige Aufgabe im Körper zu erfüllen: Es löst und transportiert Schlacken und Gifte aus dem Körper. Je reiner und mineralärmer das Wasser ist, desto besser kann die Körperent-giftung ablaufen und unser Körper-gewebe entsäuern! Aus dieser Sicht ist eine zusätzliche Trinkwasser-Aufbereitung sinnvoll und zu empfehlen.

Welcher Filter? Welche Technik?

  • Spätestens seit den Forschungen des Alternativmediziners Dr. Masaru -Emoto ist der Begriff „Wassergedächtnis“ bekannt. Neueste wissenschaftliche Ergebnisse von Dr. Gerald H. Pollack, Professor für Biotechnologie an der University of Washington in Seattle, scheinen dies nun zu bestätigen: Wasser kann Informationen
    speichern.
  • Eine innovative Filteranlage berücksichtigt immer die neuesten Erkenntnisse der Wasserforschung.
  • Die sicherste und effektivste Filtermethode ist die Nanofiltration auf Basis der Umkehrosmose. Sie befreit das Leitungswasser fast vollständig von allen Fremdstoffen und Keimen, auch von Radioaktivität. Allerdings sind hier die Weiterentwicklungen ausschlaggebend! Dies sollte bei einer Beratung unbedingt nachgefragt werden.
  • Von großer Bedeutung ist die weitere Veredelung nach einer Umkehrosmose-Filtration, denn es lasten immer noch Schadstoffinformationen auf dem Wasser.
  • Diese gilt es aus dem Wassergedächtnis zu löschen und neue wertvolle Informationen zu übertragen. Zum Beispiel über Biophotonen-Frequenz, Schwingungen von Heilwässern, -Frequenzen des Sonnenlichtes (auch Sieben-Farben-Spektrum genannt), Korallensand oder einem Bergkris-tall. Durch eine Energetisierung auf -hohem Niveau erhält das aufbereitete Wasser wieder die Struktur eines -ursprünglichen Quellwassers.

Angelika Wunsch ist Kinderkrankenschwester, Dozentin und Fachberaterin für Trinkwasseroptimierung. www.wunsch-gesundheitsbausteine.de

Sammelt sich Flüssigkeit in Beinen oder Armen, kann das auf ein Lymphödem hindeuten.

Das Lymphsystem ist neben den Blutgefäßen das wichtigste Transportsystem unseres Körpers. Es transportiert Abfallstoffe und bekämpft Erreger. Wenn das Lymphsystem nicht mehr richtig funktioniert, bleiben Eiweiße und Gewebsflüssigkeit zwischen den Zellen im Gewebe liegen und können nicht mehr abfließen: Ein Lymphstau beziehungsweise ein Ödem liegt vor. Meistens sind Beine und Arme betroffen. Typisch für das Lymphödem ist die derbe Konsistenz und die blasse Farbe. Außerdem sind Lymphödeme nicht eindrückbar.

Ein Lymphödem ist zwar meist schmerzlos, aber keineswegs zu unterschätzen

Manifeste Lymphödeme im fortgeschrittenen Stadium sind schwer zu therapieren und können zu Folgekomplikationen wie lokalen Entzündungen bis zu systemischen Infektionen führen. Ursachen für Lymphödeme sind immer Schäden im Lymphgefäßsystem. Diese können angeboren sein oder durch Verletzungen, Entzündungen oder Infektionen entstehen. Meistens entstehen Lymphödem jedoch durch Operationen. Etwa wenn Lymphknoten entfernt oder bestrahlt werden. Am bekanntesten ist das Lymphödem am Arm nach einer Brust-Operation. Langanhaltende Schwellungen sollte man daher immer vom Arzt abklären und behandeln lassen.

Therapie: Das überforderte Lymphsystem ist der eigentliche Grund für die Entstehung der Schwellung beim Lymphödem. Naturheilkundliche Therapieverfahren regen daher den Lymphabfluss an.
Hochlagerung und sanfter Druck:  

Ein sanfter und gleichmäßiger Druck von außen unterstützt die Tätigkeit der Lymphgefäße – deshalb sind Kompressionsstrümpfe bei Lymphabfluss-Störungen sehr hilfreich.

Manuelle Lymphdrainage:       

Sanfte, langsame und rhythmische Pumpgriffe, die von Spezialisten ausgeführt werden müssen, regen den Lymphabfluss an.

Heilpflanzen:   

Verschiedene Pflanzen haben eine antientzündliche, lymphanregende und blutreinigende Wirkung. Besonders wirksam sind Löwenzahn und Ringelblume. Rosskastanienextrakt (auch in Kombination mit Schachtelhalm und Steinklee) hilft, den Abtransport der Flüssigkeit aus dem Gewebe zu fördern. Bromelain aus der Ananas wirkt bei Ödemen nach Operationen abschwellend und schmerzlindernd.

Bewegung:       

v.a. Schwimmen, aber auch Powerwalking und Radfahren, wirkt entstauend und regt den Lymphabfluss an – nicht jedoch starke Anstrengung. Wirksam sind auch gymnastische Übungen sowie Atemübungen.

Hydrotherapie      

ist sinnvoll, wenn zudem eine venöse Insuffienz vorliegt. Empfohlen werden Kaltreize, z. B. kalte Waschungen, Wassertreten im Storchengang und Schwimmen.

Auch Selen kann unterstützend wirken.

Bei Entzündungen können auch Lehmwickel und Heilerde-Auflagen helfen.

 

Autoimmunerkrankungen lassen sich häufig mit Naturheilverfahren gut behandeln.

VON DR. MED. FELICITAS BÖRNER

Unsere Immunabwehr ist ständig in Aktion. Auf körperfremde Stoffe reagiert sie mit kontrollierter Abwehr – einer Entzündung. Eine Entzündung ist also ein physiologischer Prozess und dient dem Schutz des Körpers vor Erregern und fremden Substanzen. Bei einer Autoimmunerkrankung ist das Immunsystem gestört und richtet sich gegen Strukturen des eigenen Körpers. Meist handelt es sich dabei um chronische, lebenslange Prozesse, bei denen Zellen oder Organe allmählich zerstört werden. Etwa 60 Autoimmunkrankheiten sind bekannt.
Entzündungen sind fast überall im Körper möglich:

1 Gelenke / Sehnen:  Rheuma

2 Schilddrüse: Hashimoto-Thyreoidits

3 Bauchspeichedrüse: Diabtes mellitus Typ 1

4 Darm: Morbus Crohn, Colitis ulzerosa

5 Haut und innere Organe: Lupus erythematodes

6 Dünndarm: Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)

7 Nerven: Multiple Sklerose

8 Haare:Alopecia areata

9 Muskeln:  Polymyalgia rheumatica

 

Was die Auslöser der chronischen Entzündungsprozesse anbelangt, so sind noch viele Fragen offen. Bei einigen Krankheiten spielen möglicherweise Erbfaktoren eine Rolle. Aber auch Umweltfaktoren, falsche Ernährung, eine gestörte Darmflora, hormonelle Einflüsse (Frauen sind von Autoimmunkrankheiten häufiger betroffen) oder Rauchen kommen als Ursache in Frage. Immer wieder diskutiert wird auch der mögliche Zusammenhang zwischen Impfungen und der Zunahme von Autoimmunerkrankungen.

Behandlung
Die schulmedizinische Behandlung erfolgt hauptsächlich durch Medikamente (Immunsuppressiva, Entzündungshemmer, Schmerzmittel) und ist oft mit Nebenwirkungen verbunden. Naturheilkundliche Therapien zielen darauf ab, die möglichen Ursachen der Autoimmunkrankheiten zu beseitigen. Die antientzündliche schulmedizinische Therapie kann dann häufig reduziert werden oder entfallen.

Darmflora stärken

Der Darm ist unser größtes immunologisches Organ. Naturheilkundliche Therapien stützen und stärken daher immer die Darmfunktion. Mit der mikrobiologische Therapie stellt man die normalen gesundheitsförderlichen Zusammensetzungen und Populationen der in uns lebenden Bakterien wieder her. Probiotica – zum Beispiel Milchsäurebakterien – haben einen guten Einfluss auf die Darmflora. Mikrobiologische Fertigpräparate wie Pro Symbioflor, Symbioflor, Mutaflor, Omniflora, Lacteol führen der Darmflora wichtige Bakterien (etwa Lakto- und Bifidobakterien zu) und halten das Darmmilieu so im Gleichgewicht.

Gesunde Ernährung

Eine bewusste gesunde Ernährung beugt Erkrankungen vor und hilft, Leiden zu mildern. Ganz allgemein sollte man vollwertige, naturbelassene Nahrungsmittel zu sich nehmen und Fertigprodukte meiden. Bei Rheuma: Studien haben positive Effekte bei der sogenannten Mittelmeerdiät (wenig rotes Fleisch, viel Früchte, Gemüse und Hülsenfrüchte, Olivenöl) nachgewiesen. Bei Osteoporose sollte Vitamin D – insbesondere im Rahmen von Kortisonbehandlungen – zusätzlich eingesetzt werden.

Selen und selenabhängige Enzyme helfen, schädliche Radikale zu bekämpfen und so Entzündungen abzubauen. Zu den selenhaltigen Lebensmitteln zählen Meeresfisch, Fleisch, Milch, Eier. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen täglich etwa 70 µg zu sich zu nehmen. Das erscheint aus naturheilkundlicher Sicht zu niedrig!

Studien zu Hashimoto haben ergeben, dass sechs Monate nach einer täglichen Einnahme von 200 µg Natriumselenit die Zahl der Schilddrüsen Antikörper TPO im Blut deutlich abnahm.

Noch mehr Ernährungstipps:

Arachidonsäure meiden! Sie ist Ausgangssubstanz für einige Entzündungsreaktionen und in tierischen Lebensmitteln enthalten, insbesondere in fettem Schweinefleisch, Schweineleber, Croissant, Eidotter, Schweineschmalz, Thunfisch und Leberwurst. Omega-Fettsäuren zu sich nehmen: Fleischesser benötigen mehr, bei Vegetariern würde eine Fischmahlzeit wöchentlich ausreichen. Omega Fettsäuren senken den Kortisonbedarf. Basenreiche Kost (Sellerie, Brokkoli, Kartoffeln) hilft bei starken Entzündungsprozessen.

Phytotherapie

Bei chronisch schmerzhafte Gelenken helfen Teufelskrallenwurzel und Weidenrindenextrakt, bei hochentzündlichen Gelenken Weidenrinde, Zitterpappel, Goldrute und Esche (als Mischextrakt, z.B. Phytodolor Tropfen). Heilpflanzen wie Brennessel, Grünlippenmuschelextrakt, Weihrauch hemmen Entzündungsstoffe. Teemischungen: Je 20 g Brennesselkraut, Weidenrinde, Schachtelhalm, Johannisbeerblätter (für den Geschmack), Mädesüßblüten. Zinnkrauttee (Ackerschachtelhalm), Grüntee. Eine andere Variante ist Brennesseltee mit Beigabe von Schwedenbitter, Weidenrinde und Teufelskrallenwurzel.

Homöopathie

Homöopathie reguliert das Immunsystem und regt die Selbstheilungsmechanismen an. Im Handel gibt es zahlreiche Komplexmittel Tropfen, Globuli, Tabletten, Injektionen oder Salben.

Bewährte Mittel: Rhus toxicodendron (Giftsumach), Ledum (Sumpfporst), Colchicum (Herbstzeitlose), Berberis (Sauerdorn), Dulcamara (Bittersüß), Thuja (Lebensbaum), Mercurius (Quecksilber).

Bei einem akuten Schub: Arnica (Bergwohlverleih), Aconitum (Eisenhut), Belladonna (Tollkirsche), Bryonia (Zaunrübe)

Dr. med. Felicitas Börner ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Ernährungsmedizinerin; Ärztin für Homöopathie und Naturheilverfahren und Chefärztin an der Hochgebirgsklinik Mittelberg. www.hochgebirgsklinik.de

Wenn man Patienten in umfassenden Zusammenhängen betrachtet, kann man auch chronische Krankheiten heilen, sagt der Mediziner und Naturheilkundler Gert Dorschner. Er hat einen mehrstufigen Behandlungsplan entwickelt, den wir in einer Serie vorstellen.

Von: Gert Dorschner Foto: creative collection

Stufe 8: Individuell angepasste Nahrungsergänzung

Je nach Krankheitsbild kann ein hochwertiges, umfassendes Nahrungsergänzungsmittel dem Körper die Stoffe geben, die er dringend braucht. Bei neurologischen Erkrankungen, bei Erkrankungen des Immunsystems, der Muskeln und der Psyche wirken folgende Nahrungsergänzungsmittel besonders günstig:

B-Vitamine, Folsäure, das Coenzym Q10, Magnesium (abends einnehmen), Kalium, eventuell Kalzium (morgens einnehmen), Selen (morgens einnehmen) und Zink (abends einnehmen).

Für Krebserkrankte:

Hier empfehle ich die Einnahme von:
Selen (300mg, 1 Tablette morgens ), Zink
(1 Tablette abends), gelegentlich Magnesium (1 Tablette zur Nacht) und Vitamin B-Komplex (als Tablette morgens) sowie eventuell Q10.

Weil diese Nährstoffe auch bei einer rein pflanzlichen Ernährung zu kurz kommen können, sind sie auch für Veganer gut -geeignet.

Kleiner Exkurs zu Vitamin D    

Viele Menschen haben heutzutage einen Vitamin-D Mangel, weil sie sich zu wenig im Freien aufhalten. Vitamin D gilt als Allrounder in der Medizin: Es wirkt knochenaufbauend und beugt Rachitis und Osteoporose vor. Zudem beeinflusst es nicht nur Immunsystem und die Psyche, ihm kommt auch in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebsprophylaxe eine große Bedeutung zu. Auch bei der Krebsprävention im Körper spielt Vitamin D eine entscheidende Rolle.

Ich empfehle daher, Vitamin D3 (z.B. als -Tablette 4.000 IE 1 x täglich) je nach Vitamin D3-Spiegel dauerhaft oder zumindest über den Winter einzunehmen.

 

Stufe 9: Schwermetallausleitung

Belastungen durch giftige Metalle wie etwa Quecksilber, Blei oder Nickel spielen bei fast allen immunologischen und neurologischen Erkrankungen eine Rolle. Es gibt Stoffe, die in der Lage sind, diese Schwermetalle zu absorbieren, zu binden und auszuleiten.

Ich empfehle eine Ausleitung mit Selen und Koriander, unterstützt durch homöopathische Arzneimittel, die das Lymphsystem stärken. Eine Schwermetallausleitung sollte immer in Begleitung eines darauf spezialisierten Naturheilarztes oder Heilpraktikers erfolgen.

 

Stufe 10: Begleitende Darmsanierung 

Unser Immunsystem ist anatomisch zu
80 Prozent im Darm lokalisiert (siehe dazu auch Seite 10) . Weil die Hauptursache für die meisten chronischen Krankheiten (Krebs, Autoimmunkrankheiten, Allergien, Rheuma, MS) Störungen der Immunbalance sind, empfehle ich Patienten eine Darmsanierung von mindestens 6 bis 12 Monaten mit einer entsprechenden Aufbaukur: z. B. Mutaflor, Omniflor oder Symbioflor.

 

In der nächsten Folge:

Stufe 11: Dauerbrause
Stufe 12: Enzymtherapie
Stufe 13: Mistel-Therapie

Foto: creativ collection

Je kleiner der Haushalt, desto unzufriedener die Bewohner.

Menschen in großen Haushalten sind mit ihrem Leben deutlich zufriedener und glücklicher als Menschen in kleinen Haushalten. Und: Je kleiner der Haushalt, desto unwohler fühlen sich Menschen generell. Dies geht aus repräsentativen Umfragen des Deutschen Gesundheitsmonitors des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) hervor.

In Haushalten mit fünf oder mehr Personen liegt der Anteil der Menschen, die mit ihrem Leben zufrieden sind, bei 65 Prozent. Bei Haushalten mit drei bis vier Personen sinkt diese Quote zwar nur unwesentlich auf 64 Prozent, bei Haushalten mit nur ein bis zwei Personen dagegen deutlich auf 54 Prozent.

 

Gegen Vereinsamung helfen Vereine

„Ich fühle mich rundum wohl“ – diese Aussage bejahen 62 Prozent der Menschen in Haushalten mit fünf oder mehr Personen, aber nur 51 Prozent in Haushalten mit ein bis zwei Personen. Besonders auffällig ist, dass in kleinen Haushalten der Anteil von Menschen mit langwierigen Erkrankungen höher ist: So ist in 1- und 2-Personen-Haushalten nahezu jeder Zweite chronisch krank, in Haushalten von fünf oder mehr Personen ist es gerade mal jeder Vierte. Das liegt aber auch daran, dass in 1- und 2-Personen-Haushalten überproportional viele ältere Menschen leben.

Der DNB rät: Gegen Vereinsamung helfen Vereine! Wer sich in einer Gruppe für ein gemeinsames Anliegen einbringt und mitgestaltet, lernt neue Menschen kennen und erweitert seinen Horizont. Freiwilliges Engagement stärkt zudem das Selbstwertgefühl und erhöht das Wohlbefinden.

Der DNB hat 48 regionale Naturheilvereine. Einer davon ist auch in Ihrer Nähe. (US)

 

Mehr Informationen unter www.naturheilbund.de/Aktiv-werden

Wer dauerhaft abnehmen will, muss nicht weniger essen, sondern anders. Diese Tipps und Kniffe helfen bei der Ernährungsumstellung.

VON DR. MED. SUSANNE BIHLMAIER, Foto: creativ collection

 

Haben Winterkobolde den Gürtel kürzer geknabbert? Spätestens, wenn die Bäume sprießen und Blumen aufblühen, erwacht das schlechte Gewissen aus dem Winterschlaf und führt zum nächsten Zeitungskiosk. Dort versprechen Frauenzeitschriften eine Bikini-Figur in zwei Wochen. Warum fallen wir immer wieder darauf herein? Und gibt es Alternativen? Ja! Mit Genuss für den Gaumen und Infos zum Staunen.

 

Hunger ist ein Urtrieb
Das Essen (und der Sex) sind – biologisch betrachtet – sogenannte Ur- bzw. Überlebenstriebe. Ohne Nahrung (und Fortpflanzung) kann der Mensch nicht überleben. Früher, als unsere Vorfahren tagelang einem Hirsch hinterher jagen mussten und den größten Hunger oft nur mit Wurzeln und Beeren stillen konnten, war die Bilanz zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch kein Thema. Heute gibt es dank Zentralheizung weder kalorienverbrauchendes Muskelzittern, noch müssen wir stundenlang Wäsche mit dem Waschbrett schrubben oder das Feld mit der Hacke bearbeiten. Maschinen erleichtern unser Leben, erschweren aber das Schlankbleiben. Denn der Ur-Trieb „Essen“ ist nach wie vor in unseren Genen aktiv. Unsere Gene wollen, dass wir uns sicherheitshalber ständig den Bauch vollschlagen.

 

Wer das verstanden hat, macht den ersten Schritt in die richtige Richtung: Essen mit Herz, Bauch und mit Wissens-Kniffen. Und mit ein paar Tricks aus der Natur!

 

Stoffwechsel-Kick
Die Frühjahrssonne weckt nicht nur das schlechte Gewissen, sondern auch den Stoffwechsel, deswegen lässt er sich jetzt am leichtesten ankurbeln. Gönnen Sie Ihrem Gaumen den Frischekick von jungem Frühlingsgemüse wie Kohlrabi, Radieschen und Salate. Köstlich schmeckt ein duftendes Bäcker-Vollkornbrot mit Soja-Quark oder Hüttenkäse, darauf eine dicke Schicht Schnittlauch. Kosten Sie rohen Kohlrabi mit Gomasio. So heißt das knochenstärkende Kalziumwunder und Gewürzsalz aus Asien. Wahre Stoffwechsel-Einheizer sind auch Bitterstoffe aus frischen Kräutern wie Löwenzahn, Rucola, Kresse.

 

Bewegung tut gut: Wer sich jetzt Walkingstöcke schnappt und nicht nur die Beine in Schwung bringt, sondern auch kräftig mit den Armen abdrückt, verbraucht gleich ein Drittel mehr Kalorien. Und bekommt noch viel Sauerstoff und gute Laune, freigesetzt von den Glückshormonen – den Endorphinen – dazu.

 

Von wegen Wunder-Eiweiß-Diät
Noch vor kurzem war die eiweißbetonte Kost buchstäblich in aller Munde. Viele griffen zu Quark und Putenschnitzel. Dabei geriet im Medienrummel Altbekanntes in Vergessenheit: Tierisches Eiweiß und tierisches Fett übersäuern den Körper, verschlechtern Arthrose, Entzündungen wie Rheuma und laut neuesten Erkenntnissen sogar Krebs. Tierische Kost wird auch in Zusammenhang mit Depressionen und Demenz gebracht.

 

Dabei beschert die pflanzenbetonte Vollwertkost die meisten gesundheitsaktiven Stoffe. Das ist wissenschaftlich bestätigt. Aber keine Angst, Sie brauchen jetzt nicht rohe Möhrchen mümmeln oder an faden Salatblättchen knabbern. Vollwert bedeutet voller Wert: mit dem vollen Aroma, mit dem vollwertigen Angebot aller naturgegebenen Bestandteile – auch der Schale. Nichts ist industriell wegveredelt. Vollwertig sind Vollkornnudeln, Vollkornreis, Vollkornbrot, bissfestes Gemüse, Hülsenfrüchte mit Schale. Wussten Sie, dass nur vollwertige Pflanzenkost die figurfreundlichen Ballaststoffe enthält? Ihr Schlankheitstrick: Ballaststoffe machen schneller satt und halten länger satt. Zudem machen Ballaststoffe einen weicheren und regelmäßigeren Stuhlgang und helfen so, vor Darmkrebs zu schützen.

 

Mein Tipp: Der Gourmettrick bei Vollwert ist das Würzen. Gönnen Sie sich Gewürzerlebnisse wie Kräuter der Provence, Mischungen aus 1001 Nacht, mediterrane, chinesische, afrikanische Würzkreationen… und erleben Sie Urlaubsgefühle!

 

Kohlsuppen-Kickstart
Wer über die kalten Wintertage doch etwas zu viel Winterspeck auf die Rippen bekommen hat, kann mit einer verfeinerten Kohlsuppe seinen Stoffwechsel ankurbeln. Bereiten Sie die Kohlsuppe wie gewohnt zu (etwa aus Weißkohl, Sellerie, Mohrrüben, Paprika, Zwiebeln und pürierten Tomaten). Fügen Sie kurz, bevor die Suppe fertig ist, noch ein großes Stück frisch geriebenen Ingwer dazu. Pürieren harmonisiert den Geschmack. Gourmet-Tipp: Würzen Sie die Suppe beim Kochen nur wenig. So können Sie bei einer fünftägigen Kohlsuppenkur beim Nachwürzen variieren: Mal mit Curry, mal italienisch, mal mexikanisch etc. Bitte auch mit Kardamom und Ingwer würzen, das macht die Suppe gut bekömmlich. Nach diesen fünf Tagen sind Sie zwar keine fünf Kilogramm leichter – aber Ihr Stoffwechsel reagiert jetzt schneller auf alle anderen Frühjahrstipps.

 

Magisch satt dank Raffel-Apfel
Ein Magen, der lange Zeit zu üppig gefüllt wird, dehnt sich aus. Wer jetzt versucht, mit weniger Menge satt zu werden („FdH“, also „Friss die Hälfte“), wird scheitern. Tricksen Sie mit „Raffel-Apfel“. Dazu reiben Sie zwei (!) Äpfel in feine Stifte (nicht pommes-dick, aber auch nicht matschig-fein). Das ergibt einen gehäuften Suppenteller voll. Würzen Sie noch stoffwechselanregend mit Ingwerpulver, Kardamom und Zimt. Sie werden danach erstaunt feststellen: „Oh, ich bin ja fast schon satt und brauche vom richtigen Essen deutlich weniger!“ Der Raffel-Apfel kann während einer Frühjahrskur auch zwei bis drei Mal pro Woche das Abendessen ersetzen. Er ist lecker, leicht und bekömmlich, macht satt und schlank.

 

Öfter mal was Neues
„Dann lassen Sie mal die Kroketten weg“. Diese Abspeck-Empfehlung ist so wirkungsvoll wie ein Stück Zucker als Zahnbürste. Ich lade stattdessen dazu ein, neue Gerichte auszuprobieren, Essen mal ganz anders zubereiten oder kulinarisch Urlaub zu machen. Wie wäre es mit einem Limettenlachs mit Vollkornspaghetti? Guten Appetit und viel Freude an der neuen, genussvollen Leichtigkeit!

 

Dr. med. Susanne Bihlmaier ist Ärztin für Naturheilverfahren, Chinesische Medizin und Integrative Krebstherapie, Dozentin, Hobbyköchin und Buchautorin (siehe auch Buchtipp). www.bihlmaier-tcm.de

 

Foto: Myko Troph

Es ist uraltes Wissen: Pilze haben besondere Inhaltsstoffe, die zur Linderung von Krankheiten beitragen. Heute kommen sie auch bei der Krebsprävention
zum Einsatz.

Die Mykotherapie (Pilzheilkunde) ist eines der ältesten Naturheilverfahren der Welt. Ihr Ursprung liegt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dort haben sich Heilpilze wie der Reishi, der Shiitake oder der Maitake bereits seit Jahrhunderten zur Linderung und Heilung zahlreicher Krankheiten bewährt.

Heil- oder Vitalpilze enthalten eine Vielzahl an ernährungsphysiologisch und pharmakologisch wichtigen Substanzen – etwa Polysaccharide wie Beta-D-Glucane und Triterpene, die immunregulierend wirken. Sie sind eines der wenigen Lebensmittel, die Vitamin D enthalten sowie eine gute Quelle für alle Vitamine aus dem B-Komplex.
Entgiftende Wirkung
Ihre Inhaltsstoffe regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Diese Immunstärkung ist bei vielen Krankheiten und Leiden oft der entscheidende Punkt für eine vollständige Genesung. Heilpilze können dem Körper nicht nur helfen, wieder in Balance zu kommen; einige wirken auch als Antidepressivum oder unterstützen die Krebsprävention. Fast alle befördern die Ausscheidung von Giftstoffen, was bei Hauterkrankungen, aber auch bei Erschöpfungszuständen wichtig ist.

Eingesetzt werden Pilze je nach ihren Inhaltsstoffen und ihrer Wirkung auf die -Organe: So hat der Heilpilz Reishi eine antiallergische und antientzündliche Wirkung, auch bei Neurodermitis haben Patienten mit ihm gute Erfahrungen gemacht. Der Cordyceps (chinesischer Raupenpilz) enthält Tryptophan, eine Vorstufe des Botenstoffes Serotonin. Das macht ihn für eine Behandlung von depressiven Verstimmungen interessant.

Wer unter einem hohen Cholesterinspiegel leidet, dem könnte der Maitake (Grifola frondosa) helfen. Positiv auf die Blutfettwerte wirkt sich auch der Shiitake-Pilz aus, der zudem in der Krebsprävention eingesetzt wird. Einer seiner Wirkstoffe, das hochmolekulare Polysaccharid Lentinan wirkt wachstumshemmend bei Tumoren.

Eingenommen werden die Heilpilze vorwiegend als Kapseln, die ein Pilzgranulat enthalten. Eine Therapie ist mittel- bis langfristig ausgelegt und sollte nicht in Eigeninitiative erfolgen.

 

Mehr Informationen für Patienten, aber auch für Therapeuten, die sich in der Mykotherapie weiterbilden wollen, gibt das Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde -MykoTroph. (US)
www.HeilenmitPilzen.de

Das metabolische Syndrom vereint vier Wohlstandskrankheiten und ist lebensgefährlich. Dabei wäre es so einfach, das Risiko zu minimieren.

VON DR. MED. MARTIN FREIHERR VON ROSEN, Illustration: creativ collection

Metabolismus ist der Fachausdruck für Stoffwechsel, daher könnte man das metabolische Syndrom auch Stoffwechselsyndrom nennen. Das hört sich harmlos an, ist es aber nicht. Denn das metabolische Syndrom erhöht massiv das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit generell die Sterblichkeit. Nicht umsonst werden die beteiligten Krankheiten als tödliches Quartett bezeichnet.

 

Unter dem metabolischen Syndrom versteht man die Kombination mehrerer Zivilisationskrankheiten: Latenter (verborgener) oder schon manifester Bluthochdruck, -latenter oder schon manifestierter Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörung und deutliches Übergewicht. Häufig liegt auch eine Erhöhung der Harnsäure, eine Störung der Gefäßfunktion (endotheliale Dysfunktion) und eine schwelende, niedriggradige Entzündung (silent inflammation) vor.

 

Ein Viertel der Bevölkerung betroffen

Allen Krankheiten gemeinsam ist, dass ihre Häufigkeit zunimmt und dass man sie mit vernünftiger und gesunder Lebensweise vermeiden oder beeinflussen kann. Glaubt man der Statistik, so leiden 25 Prozent der Bevölkerung an einem metabolischen Syndrom. In der Regel sind Personen über 60 Jahren betroffen. Aber auch die Zahl erkrankter Jugendlicher oder Kinder nimmt zu. Deswegen gibt es heute auch schon Tabletten gegen Altersdiabetes für Kinder. Das ist die Schizophrenie unserer Wohlstandsgesellschaft.
Augenscheinlichstes Anzeichen für ein metabolisches Syndrom ist Übergewicht. Da dem Bauchfett bei der Entstehung chronischer Krankheiten eine besondere Rolle zukommt, greift man heute anstatt auf den Body Mass Index (BMI) auf das Taille-Größe-Verhältnis zurück. Der dafür gängige englische Begriff WHtR (Waist-to-height ratio) ist etwas sperrig, weswegen ich in meiner Praxis vom WHV spreche, dem „Wanst-Höhe-Verhältnis“. Das kann sich jeder merken. Liegt der WHV höher als 0,5 bzw. 0,6 (bei älteren Menschen), gilt das als Zeichen eines erhöhten Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit auch für Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz.

 

Ursachenforschung: Gen oder Lebensstil?

Gerne werden Erkrankungen auf die Gene geschoben. Und ja, auch beim metabolischen Syndrom kann die genetische Komponente mit eine Rolle spielen. Kinder von Eltern mit Übergewicht oder Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen oder Schlaganfall. Das lässt sich auf die genetische Disposition zurückführen, aber auch auf den vermittelten Lebenswandel. Denn sogenannte epigenetische Phänomene – Umweltfaktoren, die den Aktivitätszustand von Genen verändern und von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden können – scheinen bei der Entstehung von Krankheiten eine wichtigere Rolle zu spielen als bisher angenommen. Studien belegen, dass das Risiko für Übergewicht und Bluthochdruck im Erwachsenenalter erhöht ist, wenn man in den ersten beiden Lebensjahren zweimal Antibiotika bekommen hat.

 

In diesem Zusammenhang ist es einmal mehr wichtig, auf die Bedeutung einer -gesunden Darmflora hinzuweisen. Unsere Darmflora wird stark von unserer Ernährungsweise bestimmt – und die ist oft ungünstig. Wir essen zu schnell und daher von allem zu viel: Zuviel Eiweiß, zu viel Fett und zu viele Kohlenhydrate. Nur von reifem Obst und Gemüse essen wir zu -wenig. Auch mangelnde Bewegung trägt zur Entstehung eines metabolischen
Syndroms bei.

Tipps zur Vorsorge

Ziel einer Behandlung ist die Reduktion der drei Risikofaktoren: Hoher Blutzucker, hoher Blutdruck, hohes Gewicht. Leider setzen viele Ärzte heutzutage ausschließlich auf eine Behandlung mit Tabletten und nicht auf die Eigenverantwortung der Patienten.

 

Dabei können wir selber ganz leicht vorbeugen. Wer sich ausreichend bewegt und gesund ernährt, senkt das Risiko massiv, am metabolischen Syndrom zu erkranken. Schon fünfmal 30 Minuten Bewegung pro Woche reduzieren das Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Tipp: Parken Sie ihr Auto nicht am gewohnten Platz direkt vor der Arbeitsstelle, sondern einfach 500 Meter weiter weg. Schon sind Sie fünf Kilometer mehr pro Woche gelaufen!

 

Auch eine gesunde Ernährung ist nicht schwierig. Ich halte wenig von Diäten oder dogmatischen Ernährungsformen. Gehen Sie lieber pragmatisch an das Thema heran. Bewährt hat sich, morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann zu essen. Denn zu späte Nahrungsaufnahme führt zu einem erhöhten Insulinspiegel. Insulin ist aber ein fetteinlagerndes Hormon und das Bauchfett wiederum ein Risikofaktor für Herzkreislaufkrankheiten. Zudem sollte die Ernährung basisch sein, also (überwiegend) vegetarisch. Wichtig ist auch, langsam zu essen und ausreichen zu kauen. Dann ist man schneller satt und isst automatisch weniger. Einfaches Prinzip – große Wirkung.

 

Die Verantwortung für die eigene Gesundheit liegt bei einem selber und nicht bei Ärzten, Kranken- oder Gesundheitskassen. Das Krankheitsbild des metabolischen Syndroms zeigt wieder einmal eindrücklich, dass es sich lohnt, sich früh selbst um seine Gesundheit zu kümmern.

 

Dr. med. Martin Freiherr von Rosen ist Facharzt für Innere Medizin, Naturheilkunde, -biologische Krebsmedizin und Sportmedizin,
www.praxis-rosen.de