NHV Taunus kam mit Mitmach-Programm gut an
An einem wunderschönen, goldenen Herbsttag im Oktober ist man als Veranstalter schon froh, wenn sich der Raum einigermaßen füllt und die Gäste sich am Ende selbst beglückwünschen, dass sie sich für drinnen statt für draußen entschieden haben.
Unser Programm kam sehr gut an, und das lag sicher auch daran, dass die einzelnen Angebote keine „Vorträge“ im klassischen Stil waren, sondern Mitmachreferate: Naturheilkunde zum Anfassen. Es begann schon mit dem ersten Programmpunkt zum Thema Osteopathie. Bei einer Stichprobe vorab konnte sich nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer etwas darunter vorstellen, das änderte Referent Jürgen Röthig innerhalb einer knappen Stunde grundlegend. Auf anschauliche Weise, etwa anhand einer Decke, die vier Teilnehmer spannten, erklärte er, wie das
Gleichgewicht zwischen Organen und Strukturen kippen kann, und wie es sich wiederherstellen lässt.
Auch beim Thema Burnout-Prophylaxe mit HP Claudia Bady ging es nicht um „Frontalunterricht“. Die Teilnehmer erarbeiteten sich jeweils zu zweit oder dritt Ansätze zur Selbstfindung und inneren Balance. Damit hatte ersichtlich der ein oder andere Gast nicht gerechnet, aber am Ende waren sie alle angetan.
Die natürliche Haarpflege interessierte erwartungsgemäß vor allem Frauen, von denen rund 50 Prozent bisher zu künstlicher Haarfarbe Zuflucht gesucht hatten. Claudia Lanzke-Vietz erklärte die Problematik der Kunstprodukte, auch der alltäglichen „Pflege“ aus Chemie, und zeigte Alternativen auf und regte zum Nachdenken darüber an, was wir überhaupt als schön empfinden. Zum Abschluss versuchten wir mit Erfolg eine Veranstaltungsform, die viele Delegierte aus anderen Naturheilvereinen von den DNB-Jahrestagungen in Ilshofen kennen: die Fragestunde mit Experten aus dem Verein. Ein Arzt, eine Heilpraktikerin, eine Ökotrophologin, eine Psychologin. Es wurde munter diskutiert und hätte noch einige Zeit so weiter gehen können. Ein rundum gelungener Tag also. Ehrlicherweise muss man aber hinzufügen: Es hätten insgesamt durchaus noch mehr Gäste kommen können. Im vergangenen Jahr hatten wir die maximale Unterstützung der Presse (Vorbericht, zweiseitiger Artikel), damit kann man nicht immer rechnen. Wir haben aber auch selbst Chancen liegen lassen, z.B. statt 5.000 Flyern wie im Vorjahr nur noch 3.000 verteilt (obwohl der DNB uns 5.000 geliefert hatte), ähnlich viel oder mehr blieb von den Plakaten „übrig“. Irgendwie war es das ganze erste Jahr auch mit wenig Werbung immer gut gelaufen, so dass wir gehofft hatten, es wird schon voll werden. Es war ein gut besuchter Tag, aber für die Zukunft wissen wir: Von nichts kommt nichts. Gerade wenn man als Verein doch noch recht neu, klein und nicht so bekannt ist.