Das Herz spielt in unserer Umgangssprache von allen menschlichen Organen die größte Rolle: Wir grüßen herzlich; kennen herzensgute, offenherzige und warmherzige Menschen; trinken nach Herzenslust; essen herzhaft gewürzte Speisen; das Herz rutscht uns in die Hose; manchmal sind Anforderungen unbarmherzig und manch einer kann herzerweichend jammern.
Das Herz in den verschiedenen Kulturen
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt das Herz als Zentrum des Bewusstseins, des Fühlens und Denkens. Schlaflosigkeit, Nervosität, Übererregbarkeit, Ängstlichkeit, Hysterie und allgemeine Lebensunlust gelten als Ausdruck beeinträchtigter Herzenergien und sollen über die Behandlung des Herzmeridians ins Gleichgewicht gebracht werden. Für die alten Ägypter war das Herz Mittelpunkt aller geistigen Regungen, der Sitz des Verstandes, des Willens und der Gefühle. Seit dem Mittelalter, besonders in der Minnezeit wird das Herz als Sinnbild für den Sitz der Liebe gebraucht.
Das Herz aus ganzheitlicher Sicht
Der Grund für diese besondere Rolle des Herzens ist wohl vor allem darin zu sehen, dass das Herz auf Emotionen reagiert und, dass es bei Aufregung schneller und stärker schlägt – egal ob es sich dabei um angenehme oder unangenehme Anlässe handelt. Die herausragende Bedeutung liegt aber auch darin begründet, dass wir seine Funktionsfähigkeit als Grundvoraussetzung für unsere Lebensfähigkeit ansehen. Ganzheitlich denkende Heilkundler sehen in Herz- und Kreislauferkrankungen deshalb nicht nur ein rein organisches Geschehen, sondern oft auch ein Resultat von Schwierigkeiten im Umgang mit der eigenen Emotionalität. Dazu gehören unterdrückte Gefühle, Verlust an Lebensfreude, Verbissenheit bzw. ein Mangel an Selbstliebe oder Gelassenheit. Aus Sicht der TCM, wo Krankheiten als Ungleichgewicht der Energien angesehen werden, ist das Herz Sitz der so genannten Feuerenergie. Wenn diese Energie zu stark ist, kann es zu Redeflut, Schwitzen, nervöser Spannung, übermäßigem Kontrollbedürfnis und dem Gefühl, unentbehrlich zu sein, kommen.
Was sind funktionelle Herzrhythmusstörungen?
Entsprechend des komplexen Einflusses des Herzens auf unsere Gesundheit, können sich auch Probleme mit dem Herzen schnell auf unser gesamtes Lebensgefühl auswirken: Wenn das Herz ins Stolpern gerät, spürbare Aussetzer hat oder ohne erkennbaren Anlass zu rasen beginnt, dann kann das zu Unsicherheit und beängstigenden Gefühlen führen. Da das Herz wiederum auf diese Emotionen reagiert, kann ein Teufelskreis entstehen. In solchen Fällen ist ja gar nicht das Herz selbst Ursache für die Herz-Rhythmusstörungen, sondern unser vegetatives Nervensystem. Deshalb sprechen Fachleute hier von funktionellen Rhythmusstörungen. Diese werden getriggert durch Stress, Hormone (Wechseljahre), Sorgen, die Schilddrüsenerkrankungen und vieles andere. Deshalb gilt es, zunächst die Ursachen für Herzrhythmusstörungen abklären zu lassen und nach Möglichkeit an deren Stellschrauben zu arbeiten.
Welche Unterstützung bietet die Naturmedizin?
Naturheilmittel können das Herz selbst unterstützen und die unangenehmen Beschwerden lindern. Allen voran sei da der Weißdorn genannt (Crataegus), aber auch Besenginster (Spartium scoparium), Tigerlilie (Lilium tigrinum und Goldlack (Cheiranthus cheiri). Zusammen mit 5 weiteren homöopathischen Wirkstoffen bilden die Urtinkturen der genannten Herzpflanzen das Komplexmittel Rytmopasc. Es hat sich schon seit Jahrzehnten u.a. bei leichten bis mittleren Herzrhythmusstörungen gut bewährt.
Bärbel Tschech ist Diplom-Biologin bei
Pascoe Naturmedizin
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