Zwei Naturarzt-Autoren beschäftigen sich mit unterschiedlichen Facetten des Themas Sonnenstrahlung. Während HP Christian Zehenter Bedeutung und Möglichkeiten des Sonnenschutzes beschreibt, legt Dr. med. Konrad Taubert ein Plädoyer für die fast vergessenen heilsamen Wirkungen des Sonnenlichts vor. Einander ergänzende und gegeneinander abzuwägende Argumente sind bei diesen unterschiedlichen Standpunkten vorprogrammiert. Es lohnt sich, beide Positionen zu überdenken, und letztendlich entscheidet – wie so oft – auch das richtige Maß.

 

Sonnenlicht ist ein Lebenselixier für Haut, Immunsystem, Psyche und Stoffwechsel. Doch kann die natürliche UV-Strahlung zwischen April und August binnen 15 Minuten Haut-, Augen- und Gefäßschäden, langfristig sogar Hautkrebs verursachen. Bis zur Hälfte der UV-Strahlung durchdringt auch Wolken, Kleidung und Sonnenschirme. Stress pur für die Haut. Daher kommt es auf richtigen Sonnenschutz an.

 

Bis ins frühe 20. Jahrhundert galt eine helle Haut als schick, weshalb Hüte und Sonnenschirme überall Verwendung fanden. Einerseits traten hierdurch seltener Hautkrankheiten auf. Leicht stellte sich jedoch andererseits ein Vitamin-D- und damit ein Kalziummangel ein, denn Vitamin D entsteht vor allem in UV-bestrahlter Haut und stellt Kalzium für Muskeln, Nerven, Stoffwechsel, Knochen und Zähne bereit. Befindlichkeits-, Konzentrations-, Muskel- und Nervenstörungen sowie eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit sind häufige Folgen, in ausgeprägten Fällen auch Knochen- und Gelenkdeformationen.

 

Sonnenlicht belebt den Menschen seelisch und körperlich. Es stimuliert den Stoffwechsel (auch der Haut), aktiviert unser Immunsystem und wirkt stimmungsaufhellend. Im Winter gehören daher 20 Minuten direkte Sonne zum gesunden Alltag. Neben einem steigenden Vitamin-D-Spiegel gehen damit auch Hautstörungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte zurück. Doch im Sommer trifft gegenüber dem Winter pro Tag etwa die 50-fache Sonnenstrahlung auf die Erde! Alle Lebewesen verfügen dazu über einen natürlich Schutz, ob Fell, Gefieder, Schuppen, Panzer oder Wachsschicht – bis auf den Menschen. Denn mit der Verwendung von Kleidung verlor er in der Evolution sein Haarkleid bis auf „ästhetische Reste“ und konnte sich damit der meisten Parasiten entledigen, für den Preis langer, schützender Kleidung und einer angepassten Hautfarbe: Völker in Äquatornähe wehren mit einer dunklen Haut die energiereiche Strahlung ab, während sie in Richtung der Pole immer heller und durchscheinender wird, um ausreichend davon aufzunehmen.

 

Doch das Gleichgewicht hat sich verschoben: Denn aufgrund des Ozonabbaus in der oberen Atmosphäre infolge der früher als Treibgas und Kühlmittel verwendeten FCKW stieg die UV-Strahlung in den letzten Jahrzehnten um 15 Prozent an. Obwohl dies schon in den frühen 70er-Jahren bekannt war, wurde die FCKW-Verwendung erst 1987 (endgültig 1992) gestoppt.

 

Hautalterung, Netzhautschäden durch Sonnen-Überdosis 

Gleichzeitig galt bis zu dieser Zeit eine markig gebräunte Haut als Sinnbild für Jugend und Gesundheit. Die Spätschäden wurden bald offensichtlich: vorzeitige Hautalterung, unzählige Leberflecken, Hautkrebs, grauer Star, Augen- und Bindehautentzündungen sowie Netzhautschäden wie die stetig zunehmende Makuladegeneration (Zerstörung der Netzhaut im Bereich der Blickfeldmitte) – rund 35 Prozent der über 75-Jährigen leiden darunter, mit Einschränkung der Sehfähigkeit bis hin zur Erblindung.

 

Auch das Immunsystem, das von maßvoller Sonnenbestrahlung durchaus profitiert , wird durch überdosierte UV-Strahlung (hierbei geht es jeweils vor allem um UVB-Strahlung) geschwächt, was Infekte, Allergien und wiederum die Krebsentstehung fördern kann.

 

Gegen maßvolle UV-Strahlung verfügt die Haut über bewährte Schutzmechanismen: Bei Sonnenbestrahlung bilden die Pigmentzellen (Melanozyten) mehr Farbstoff (Melanin) und wandern aus tiefen Hautschichten an die Oberfläche – die Haut bräunt. Zudem verdickt sich die Hornhaut. Man spricht von einer „Lichtschwiele“. Doch beide Schutzmechanismen benötigen zwei bis drei Wochen, um sich voll zu entfalten. Stimmen Sie Ihre Haut daher vor einem Urlaub schrittweise auf die Sonne ein, z. B. mit zunächst fünf Minuten direkter Sonne ab 15 Uhr und einer Steigerung von täglich zwei Minuten über drei Wochen.

 

Grundsätzlich sollten Sie Ihre Haut jedoch zwischen April und August von 10 bis 15 Uhr möglichst wenig der direkten Sonne aussetzen. Tun Sie es den Einwohnern südlicher Länder gleich und bleiben Sie in dieser Zeit im Haus, zumindest aber im totalen Schatten (z. B. Ziegel- oder Holzdach) Tragen Sie im Freien lange, undurchsichtige Kleidung und eine Kopfbedeckung, unabhängig vom Wetter. Achtung: Was wir wahrnehmen, ist allein die harmlose Infrarotstrahlung, nicht die aggressive UV-Strahlung. Daher verleitet der Fahrtwind auf einem Schiff oder Fahrzeug ebenso zur Sonnenüberdosis wie kühles Wetter. Im Gebirge kommen erhöhte UV-Strahlung mit niedrigen Temperaturen zusammen, am Meer spiegelnde Wasseroberflächen mit frischem Seewind. Bekamen Sie schon einmal einen Sonnenbrand bei geschlossener Wolkendecke, unter Ihrer Kleidung oder einem Sonnenschirm? Dies ist häufig der Fall, da nahezu überall UV-Strahlung vorhanden ist, wo Sonnenlicht hinfällt, ob unter Wolken, Markisen, Sonnenschirmen oder dünner Kleidung – jeweils etwa bis zu 50 Prozent.

 

Sonnenschutzmittel – Lizenz zum Sonnenbad? 

Sonnencremes versprechen ungestraftes Sonnenbaden über Stunden: Ein Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 verlängert die Zeit, die Sie unbeschadet in der prallen Mittagssonne verbringen können, angeblich um das 30-Fache, also z. B. 7,5 Stunden statt 15 Minuten. Hoffentlich haben Sie dies nie ausprobiert, denn das Ergebnis wäre wahrscheinlich eine großflächige Hautverbrennung mit gefährlicher Kreislaufbeeinträchtigung: Der Lichtschutzfaktor gilt nur für Laborbedingungen und sollte etwa bei einem Fünftel der angegebenen Werte angesetzt werden. Cremes – auch „wasserfeste“ Produkte – werden außerdem durch Schweiß und Wasser größtenteils abgewaschen oder mit dem Abtrocknen entfernt und zersetzen sich ohnedies innerhalb einer Stunde. Erneutes Eincremen ist erforderlich, entfaltet seine volle Wirkung allerdings erst nach 30 Minuten.

 

Zum anderen verursachen die Zusätze von Sonnencremes unter anderem Allergien und „Mallorca-Akne“: Die akneartigen Knötchen werden vor allem durch Emulgatoren, Duft- und Konservierungsstoffe ausgelöst. Zudem enthalten Sonnencremes normalerweise chemische Filter – Substanzen mit Namen wie Benzophenon, Trisiloxan oder Drometrizol, die in die Haut eindringen und UV-Licht in harmloses Infrarotlicht umwandeln. Ihre hormonartige Wirkung steht allerdings im Verdacht, das System der Schilddrüsen- und Sexualhormone zu beeinträchtigen und hormonsensible Krebsarten (z.B. viele Brustkrebsformen) zu begünstigen.

 

Dennoch sind Sonnenschutzmittel gesünder als Sonnenbrand: Wenn Sie also Ihre Haut länger als zehn Minuten direkter Sonne aussetzen, sollten Sie mindestens 30 Minuten zuvor eine Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor (20 oder höher) auftragen. Diese sollte licht-, wasser-, schweiß- und hitzebeständig sein und sowohl vor UV-B-Strahlung, die Sonnenbrand verursacht, als auch vor UV-A-Strahlung schützen, die z. B. Hautalterung und „Sonnenallergie“ (20 Prozent, meist Frauen zwischen 20 und 40 Jahren) zur Folge hat. Aufgrund der Zersetzung oder dem Abtragen der Filtersubstanzen sollte stündlich nachgecremt werden.

 

Mineralische Filter, die häufig in Naturkosmetika Verwendung finden, schützen die Haut mit feinstem Zink-, Magnesium- oder Titanoxidpuder und können deshalb ab LSF 20 weißlich schimmern. Sie sind nach bisherigem Wissensstand deutlich verträglicher als die chemischen Varianten. Doch muss hier besonders auf Zuverlässigkeit, Wasserbeständigkeit und gründliches Auftragen geachtet werden. Tipp: Setzen Sie Sonnenschutzmittel zunächst versuchsweise auf kleinen Flächen ein, ohne einen ausgeprägten Sonnenbrand oder eine Hautreaktion zu riskieren.

 

Sonnenschutzmittel sind für verschiedene Hauttypen (mehr fettend oder feuchtend) und Zielgruppen (Sportler, Urlauber, Bergsteiger) erhältlich. Normalerweise reicht LSF 20 aus, bei sonnenempfindlicher Haut oder hoher Bestrahlung (z. B. Gebirge) bietet sich ein Sunblocker (ab LSF 40) an. Achten Sie beim Eincremen darauf, auch schwer erreichbare Hautpartien wie Ohren, Lippen (hier evtl. Sonnenschutz-Lippenstift) sowie lichtdurchlässig behaarte Bereiche zu erfassen. Die Mittel eignen sich nicht für den täglichen Dauergebrauch oder gar als Freibrief, die Haut gezielt der Sonne auszusetzen. Bräunungscremes schützen übrigens ebenso wenig vor der Sonne wie Solarienbesuche.

 

Auch bestimmte Nahrungsmittel bieten einen gewissen Sonnenschutz, etwa im Bereich von Lichtschutzfaktor 1. Zwar können sie es damit nicht mit Sonnenschutzmitteln aufnehmen, sie verdoppeln aber immerhin die Widerstandsfähigkeit der Haut. Wer z. B. reichlich Tomaten (besonders Tomatenmark) isst, schützt seine Haut durch die enthaltenen Lykopine. Auch Sanddornfrüchte (z. B. als Fruchtfleischöl, täglich 3-mal 10 Tropfen zwei Wochen vor dem Urlaub), Karotten, Paprika und Heidelbeeren (Betakarotin) besitzen Sonnenschutzeigenschaften, während Sellerie und Pastinaken die Sonnenempfindlichkeit leicht erhöhen.

Verschiedene weitere Mittel machen ebenfalls vorübergehend sonnenempfindlicher, darunter Antibiotika, Schmerz-, Akne- und Entwässerungsmedikamente, viele Psychopharmaka, Entzündungshemmer, Johanniskraut, Duftstoffe in Kosmetika (Parfüm, Waschlotion etc.) sowie Insektenspray. Letzteres führt bei gleichzeitiger Verwendung von Sonnenschutzmitteln häufig zu Unverträglichkeitsreaktionen.

 

Sonnenbrand: lebenslang im „Hauptgedächtnis“ 

Ein Sonnenbrand ist medizinisch eine Verbrennung ersten (Rötung, Brennen) oder zweiten (außerdem Blasenbildung) Grades. Die Haut ist zu Teilen zerstört und benötigt etwa zwei Wochen, um sich zu regenerieren. Zellen werden repariert oder abgestoßen, eine Entzündung signalisiert die hohe Immunaktivität. Der Sonnenbrand ist dabei bereits als Heilreaktion entstandener UV-Schäden zu verstehen. Doch diese hinterlassen Spuren und bleiben der Haut ein Leben lang im „Gedächtnis“. So besteht im Bereich häufig oder intensiv besonnter Hautpartien auch noch nach Jahrzehnten ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko.

 

Wenn es zum Sonnenbrand kommt, kühlen Sie die Haut, z. B. mit Quarkumschlägen (kühlen Quark dick auf ein Tuch streichen und Stoffseite ca. 30 Minuten auf die Haut legen), trinken Sie reichlich und verzichten Sie ein bis zwei Wochen auf direkte Sonne. Auch kühle Auflagen mit Ringelblumen- oder Kamillentee, Johanniskraut- und Lavendelöl oder entzündungshemmende Kühlgele beschleunigen die Heilung. Bei Babys und Kleinkindern oder ausgeprägter Blasenbildung, starken Schmerzen, Nackensteifigkeit oder Übelkeit sollte ein Arzt aufgesucht werden.

 

Autor: 

Christian Zehenter,  Jahrgang 1972, Diplom-Sozialpädagoge, Heilpraktiker und Baubiologe, war Redakteur beim Naturarzt und der Deutschen Heilpraktiker Zeitschrift. Er arbeitet als Autor und Medizinjournalist. Für den Naturarzt verfasst er Gesundheits-Checks und Artikel. Zuletzt schrieb er u. a. über Medizinische Bäder (1/2012), Medizinische Leitlinien (8/2011) und „Krank durch Medikamente“ (5/2011).

 

Entnommen aus dem „Naturarzt“ Juni 2012

 

Welche Art von Sonnenschutz nötig ist und wie lange man sich in der Sonne aufhalten kann, hängt auch vom Hauttyp ab. 

 

Tipps zum Sonnenschutz 

Die wichtigsten Sonnenschutzmaßnahmen auf einen Blick:

► Schatten, undurchsichtige Kleidung, breitkrempiger Hut
► die Haut über einige Wochen an die Sonne gewöhnen
► von April bis August zwischen 10 und 15 Uhr direkte Sonne vermeiden, auch ansonsten in diesen Monaten vor direkter Besonnung der Haut immer eine Sonnenschutzcreme verwenden
► Solarium meiden
► besondere Vorsicht unter Wolken oder Beschattung, bei kühlem Wetter oder Fahrtwind (z. B. Gebirge oder Schiff), Schnee, großen Höhen und Wasseroberflächen
► Sonnenbrille mit UV-Schutz (CE- oder UV-400-Zeichen am Bügel), besonders bei sonnigem Wetter, Auto- oder Fahrradfahren
► T-Shirt und Hut/Kappe beim Baden
► Haut nicht zu stark bräunen
► Pkw-Seitenscheiben mit UV-Schutz (häufig ist nur die Frontscheibe damit ausgestattet)
► im Winter täglich mindestens 20 Minuten Tageslicht im Freien (Fensterscheiben filtern größtenteils das UV-Licht)
► Alle Schutzmaßnahmen gelten besonders für Kinder und nochmals verschärft für Säuglinge und Kleinkinder.

Das Eincremen mit konventionellem Sonnenschutz entfaltet erst nach 30 Minuten seine volle Wirkung. 

 

Sonnenschutz nach Hauttyp 

 

Merkmale:  Rötliche Haare, grüne bis blaue Augen, helle, empfindliche Haut, häufig Sommersprossen, immer Sonnenbrand bei direkter Sonne, keine Bräunung

Empfohlener Sonnenschutz:  Keine direkte Sonne von April bis August, schützende Kleidung (Kopfbedeckung, lange Hosen, langärmeliges Oberteil)

Typ:  1

 

Merkmale:  Blonde Haare, blaue bis graue Augen, helle Haut, Sonnenbrand nach einer Stunde, leichte Bräunung nach einer Woche

Empfohlener Sonnenschutz:  Max. 30 Minuten direkte Sonne (zu Beginn 10 Minuten). Lichtschutzfaktor 20

Typ:  2

 

Merkmale:  Braunhaarig, graue bis braune Augen, selten Sonnenbrand, deutliche Bräunung nach einer Woche

Empfohlener Sonnenschutz:  Max. 60 Minuten direkte Sonne (zu Beginn 15 Minuten). Lichtschutzfaktor 20, nach der Bräunung Faktor 8

Typ:  3

 

Merkmale:  Schwarze Haare, braune Augen, nie Sonnenbrand, rasche starke Bräunung

Empfohlener Sonnenschutz:  Max. 60 Minuten direkte Sonne, Lichtschutzfaktor 8 Typ

Typ:  4

Wenn der Sommer sich von seiner besten Seite zeigt, möchte man Wärme und Sonne tanken. Doch zwischen Sonnengenuss und Sonnenstich liegt an heißen Tagen nur ein schmaler Grat. Wie viel Wärme ist gesund? Wer direkte Mittagssonne meidet, hat bereits das meiste richtig gemacht. Berücksichtigt man einige zusätzliche Maßnahmen, kann man heiße Tage ohne Risiken für die Gesundheit genießen.

 

Sonne aktiviert, hebt die Stimmung und bildet das Immun- und Knochenvitamin D in der Haut. Doch entgegen der weitverbreiteten Meinung benötigt der Körper nur in den kalten Monaten direktes Sonnenlicht auf der Haut. Denn das, wofür die Sonne im Winter Stunden braucht, erfordert im Sommerhalbjahr nur Minuten. Hier reicht ein fünfminütiger Fußweg, voll bekleidet unter bewölktem Himmel aus, um der Haut ihre „Tagesdosis“ zu verschaffen. Während im Winter selbst zur Mittagszeit häufig nur ein diffuses und kurz andauerndes Licht von etwa 3.000 Lux (Einheit für die Lichtstärke) herrscht, erreicht ein sonniger Sommertag mühelos das 30-Fache. Daher muss der Körper im Winter einen Mangel und im Sommer eine Überdosis an Sonnenlicht aushalten.

 

UV-Licht ist mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar, aber deutlich energiereicher als das sichtbare Lichtspektrum. Unvorbereitete Haut reagiert daher bereits auf mehrminütige direkte Sonne mit Sonnenbrand. Dieser wird nur in etwa jedem zweiten Fall bemerkt und stellt eine Heilungsreaktion dar. Denn die empfindliche DNA wird unter UV-Einfluss denaturiert: Die meisten betroffenen Zellen sterben hierdurch sofort ab oder verlieren ihre Funktion. Andere jedoch leben mit verändertem Erbgut weiter. Aus ihnen entstehen Leberflecke oder im ungünstigsten Fall Hauttumoren: z. B. meist lokal wachsende Formen wie Basaliome oder gutartige Alterswarzen, in manchen Fällen aber auch bösartige Varianten wie Plattenepithelkarzinome oder der schwarze Hautkrebs. Diese auch als malignes Melanom bezeichnete Form bildet früh Metastasen und damit weitere Tumoren.

 

Zwar vollziehen sich diese Prozesse über Jahre, doch sollte man vorsorglich jeden Sonnenbrand vermeiden und sich von April bis August zwischen 10 und 15 Uhr nicht ungeschützt der direkten Sonne aussetzen. Denn die Haut besitzt ein lebenslanges „UV-Gedächtnis“. Wer sie im Sommerhalbjahr schrittweise an die Sonne gewöhnt, gibt ihr Gelegenheit zur Bräunung (Vermehrung der Pigmentzellen) und Bildung einer verdickten Harnschicht (Lichtschwiele). Wichtig: 50 % der UV-Strahlung durchdringt auch Wolken, Sonnenschirme und leichte Kleidung. Sonnenschutzcremes (Faktor 20) sollten nur Anwendung finden, wenn im Einzelfall kein anderer Schutz möglich ist, denn sie enthalten neben anderen Chemikalien hormonartige Substanzen oder – im Fall mineralischer Cremes – nicht weniger umstrittene Metalloxidpuder.

 

Körpereigene Kühlung bei tropischen Temperaturen 

Ebenfalls macht sich die wärmende Infrarotstrahlung der Sonne bemerkbar. Auch hier gilt: Was in Maßen den Organismus unterstützt, wird bei Dauereinfluss riskant. So sind kurzzeitige Wärmeeinwirkungen für den Körper kein Problem: Die oberflächlichen Blutgefäße weiten sich, um mehr Wärme abzugeben, die Haut wird rosig (roter Kopf). Millionen kleiner Schweißdrüsen bilden zusätzlich das denkbar wirksamste Kühlungssystem: Bis zu drei Liter Flüssigkeit kann der Körper pro Stunde über die Haut absondern und sich so Abkühlung um mehrere Grad verschaffen. Gleichzeitig werden mit zunehmender Wärmeeinwirkung Funktionen gedrosselt, um die körpereigene Wärmeproduktion zu minimieren: Muskeln werden schlaff, Stoffwechsel, Verdauung und Gehirnaktivität reduziert. So kann der Körper die eigene Temperatur auch bei deutlich höheren Außentemperaturen stabil halten.

 

Für den Kopf gilt dies allerdings nur eingeschränkt: Zwischen Außen- und Gehirnhaut liegen nur etwa 2 cm. Trifft daher direkte Sonne in einem steilen Winkel auf den unbedeckten Kopf, ist es nur eine Frage von 15-30 Minuten, bis sich die Hirnhaut erwärmt. Sie reagiert in der Folge mit typischen „Hirnhautzeichen“, insbesondere Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Nackenschmerzen, später auch Erbrechen und steifer Nacken. Unter weiterer Sonneneinwirkung treten Bewusstseinstrübung (Betroffene sind nur schwer ansprechbar oder schläfrig) bis hin zu Bewusstlosigkeit auf. Dazu tragen auch Flüssigkeitsverlust und die hitzebedingte Erweiterung der äußeren Blutgefäße bei: Das zusätzlich dorthin strömende Blut fehlt im restlichen Kreislauf, der Blutdruck sinkt – und damit auch die Blutversorgung im Gehirn.

 

Dunkles, längeres und dichtes Haar schützt hierbei erheblich besser als helle, dünne, lichte oder kurze Haare. In jedem Fall empfiehlt sich eine Kopfbedeckung im Sommer als ständiger Begleiter ins Freie. Wichtig: Säuglinge und Kleinkinder sollten grundsätzlich keiner direkten Sonne ausgesetzt sein.

 

Sonnenstich oder Hitzschlag: Kennen Sie den Unterschied? 

Betrifft der Sonnenstich die Erwärmung des Kopfes, so beruht ein Hitzschlag auf der Erwärmung des ganzen Körpers. Denn wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt als abgibt, steigt zwangsläufig die Körpertemperatur. Dies geschieht meist durch längeren Aufenthalt in der Tageshitze und ist auch ohne direkte Sonne, z. B. in überhitzten Räumen und Fahrzeugen möglich, bei kleineren Kindern auch durch zu warme Kleidung und Decken. Körperliche Anstrengung und fehlender Schatten beschleunigen auch hier die Entwicklung.

 

Die Schweißbildung versagt, die Haut wird warm, trocken und hochrot, es entwickeln sich Krämpfe (durch Flüssigkeitsverlust), Bewusstseinseintrübung oder Bewusstlosigkeit. Hier muss sofort gehandelt und der Rettungsdienst alarmiert werden, um einen lebensgefährlichen Hitzekollaps mit Kreislaufstillstand zu verhindern. Achtung: Bewusstseinstrübung wird von Betroffenen selbst häufig nicht als solche erkannt, da auch die Selbsteinschätzung und -wahrnehmung beeinträchtigt sind. Grundsätzlich gilt: Wenn jemand unter Sonneneinstrahlung ohne besonderen Grund schläfrig oder benommen wird, deutet dies auf einen bevorstehenden Hitzekollaps hin.

 

Bei den ersten Symptomen einer Überhitzung wie Unwohlsein oder Kopfschmerzen sollte man sich sofort an einem kühlen, schattigen Ort mit erhöhtem Oberkörper ablegen und besonders den Kopf über ca. 15 Minuten mit feuchten Tüchern kühlen. Zum Ausgleich größerer Flüssigkeitsverluste – als größter Gefahr bei Hitze – eignet sich ein Isogetränk, das sich leicht selbst herstellen lässt: Dazu Apfelsaft mit der doppelten Menge Wasser verdünnen und pro Liter eine Messerspitze Kochsalz darin auflösen. Sollten sich die Symptome allerdings nicht bessern oder Übelkeit, Schwindel oder Schläfrigkeit hinzukommen, ist der Arzt gefragt.

 

Bei Bewusstlosigkeit Rettungsdienst rufen 

Auch wenn sie überwiegend einen glimpflichen Verlauf nehmen, sind Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit immer ein Fall für den Rettungsdienst. Ob ein Kreislaufstillstand droht oder eine lebensgefährliche Ursache vorliegt, ist ohne medizinische Diagnostik nicht festzustellen. Man darf dem Betroffenen auch nichts mehr zu essen oder zu trinken geben (Gefahr des Erbrechens und Verschluckens).

 

Bei Bewusstlosigkeit müssen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Atmung und Herzschlag überprüft werden. Sind sie vorhanden, wird der Betroffene in stabiler Seitenlage gelagert (Mund nach schräg unten, so dass die Zunge nicht nach hinten fallen und Erbrochenes hinauslaufen kann). Fehlt der Puls, muss eine Wiederbelebung folgen: 30-mal Herzdruckmassage und 2-mal Atemspende im Wechsel bis zum Einsetzen des Pulses oder Eintreffen des Rettungsdienstes. Dabei kommt es nicht auf lehrbuchgerechte Ausführung an, sondern darauf, überhaupt zu handeln.

 

Regelmäßig Sonne auf der Haut zu spüren und den Sommer im Freien zu genießen, sollte sich niemand verwehren. Lediglich der Mittagssonne (11 – 16 Uhr) sollte man in den heißen Monaten das Feld überlassen und überhitzte Räume meiden. Aus gutem Grund verbringen Menschen in warmen Ländern die sommerliche Tageshitze traditionell im Schatten und gönnen sich einen Mittagsschlaf.

 

Auch körperliche Anstrengung gehört in die Morgen- und Abendstunden. Kühle Güsse auf Arme und Beine (nicht zu kalt) oder feuchte Handtücher sorgen zusätzlich für wohltuende Abkühlung.

 

Flüssigkeitsverlust: bis zu drei Liter pro Stunde 

Eine zentrale Rolle nimmt das Trinken ein. Denn was der Körper an Schweiß verliert, muss wieder als Wasser zugeführt werden. So kann es bei körperlicher Anstrengung und starkem Schwitzen selbst bei einer Trinkmenge von einem Liter pro Stunde zur Austrocknung kommen – während der Körper an kalten Tagen nur etwa 200 ml am ganzen Tag verdunstet. Allerdings ist im gesunden Zustand die Sorge vor Austrocknung unbegründet – hier sendet bereits bei geringen Elektrolytschwankungen im Blut der Durst unmissverständliche Signale. Nimmt der Wassergehalt im Blut ab, drosselt der Körper – vor allem mithilfe der Hormone ADH und Renin – zusätzlich die Harnausscheidung (dunkelgelber, konzentrierter Urin) und kann auf etwa 12 Liter Reserveflüssigkeit im Zwischenzellraum zurückgreifen.

 

Eiskalte Getränke wärmen, lauwarme Getränke kühlen 

Am besten eignet sich für die Flüssigkeitszufuhr Leitungswasser. Frische Minzblätter, Zitronen- oder Apfelschnitze können den nötigen Pepp liefern. Eiskalte Speisen und Getränke erwärmen den Körper – eine Reaktion auf den plötzlichen Kältereiz. In tropischen Ländern trinkt man deshalb auch lauwarme Kräutertees. Süße Getränke wie Eistee, Cola, Limonaden oder Fruchtsäfte (auch „ohne Zucker“) entziehen dem Körper Wasser, enthalten viel Zucker und schädigen durch ihre Säuren die Zähne. Alkoholische Getränke belasten außerdem den Kreislauf und wärmen ebenfalls. Auch isotonische Sportgetränke sind erst bei hohem Flüssigkeitsverlust – in der Regel bei Belastungen auf Leistungssportniveau (z. B. anstrengende ganztägige Gebirgswanderung, Marathon) während der Tageshitze – erforderlich.

 

Lange, luftige, nicht zu durchsichtige Kleidung aus Naturfasern bietet den besten Schutz vor direkter Sonne. Eine Kopfbedeckung gehört ebenfalls dazu, wobei Hüte deutlich besser abschneiden als Schirmkappen, da sie den gesamten Kopf und Nacken beschatten. Bei starker Hitze sorgt auch ein feuchtes Oberteil für Kühlung (Auskühlung vermeiden!). Hochgeschlossene, langärmelige Kleidung in mehreren Schichten übereinander führt an heißen Tagen hingegen unweigerlich zu Gesundheits- und Leistungsproblemen – unabhängig von Anlass und Kleiderordnung.

 

Nicht wenige Menschen öffnen an heißen Tagen tagsüber die Fenster, um vermeintlich frische Luft hereinzulassen – ein verbreiteter Irrtum. Denn sobald die Außen- die Innentemperatur übersteigt – oft bereits ab 9 Uhr morgens –, strömt lediglich heiße Tagesluft herein und erwärmt die Räume. Außenläden oder -jalousien und geschlossene Fenster halten hingegen die Wärme draußen. Bei trockener Hitze sorgt auch ein aufgehängtes nasses Handtuch für Abkühlung. Die Fenster sollten nachts geöffnet sein – Fliegennetze halten dabei unliebsame Besucher fern. Massive Baumaterialien wie Ziegel sorgen zudem für ein besseres Raumklima als Leichtbauweisen. Räume direkt unter dem Dach lassen sich allerdings meist nur schwer kühl halten und sollten bei Überwärmung gemieden werden. Auch Arbeitgeber müssen bei Raumtemperaturen ab 30 °C Maßnahmen gegen die Hitze ergreifen. „Hitzefrei“ gibt es für Arbeitnehmer jedoch nicht.

 

Nicht benötigte elektrische Geräte sollten ausgeschaltet sein (eventuell per Steckdosenkippschalter vom Netz nehmen), da jedes davon – auch im Standby-Modus – Wärme produziert. Dies gilt für Beleuchtung, Herd und Backofen, aber auch TV, PC, Konsole, Drucker oder Musikanlagen. Wäschetrockner, Spül- und Waschmaschine sollten erst ab den kühleren Abendstunden in Betrieb genommen werden.

 

Öffnen Sie bei aufgeheizten Fahrzeugen vor dem Einsteigen für eine Minute alle Fenster, um die Luft auszutauschen, die häufig Temperaturen von über 50 °C erreicht: An heißen Tagen steigt die Unfallhäufigkeit um 20 Prozent. Wer im Schatten parkt und Fenster abdeckt oder offen lässt, kann ebenfalls die Temperaturdeutlich senken.

 

Wenig rentabel: Klimakiller Klimaanlage 

Auch Klimaanlagen können Räume effektiv abkühlen, doch ist dazu eine deutlich umfangreichere Anlage und Leistung – einschließlich Entwässerungsvorrichtung – erforderlich, als meist angenommen: Einen Wohnraum von 100 Quadratmetern zu kühlen, erfordert eine Leistung von rund 6.000 Watt. Läuft die Anlage sechs Stunden am Tag, produziert sie damit täglich Kosten von rund 11 € sowie 22 kg CO2 – seinerseits Hauptverantwortlicher für die globale Erwärmung und zunehmende Hitzephasen. Die Behauptung von Anbietern, die Anlagen seien energiesparend oder könnten sogar Energie produzieren, ist leider nur eine Erfindung der Branche. Demgegenüber stehen hohe Investitionskosten, die Gefahr der Luftverkeimung, insbesondere durch Schimmelpilze, und im Fall billiger Geräte eine hohe Lärmbelastung. Lediglich in Fahrzeugen und Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern, Schulen, Alten- und Pflegeheimen sind Klimaanlagen sinnvoll.

 

Wenn Räume oder Fahrzeuge allerdings unter 25 °C abgekühlt werden, besteht Erkältungsgefahr und es kann zu Kreislaufproblemen beim Schritt ins Freie kommen. Außerdem wird unnötig Strom verbraucht. Ventilatoren sollten höchstens auf niedriger Stufe laufen, da sie andernfalls einen steifen Hals, Schnupfen und Staubverwirbelungen verursachen.

 

Leichte Ernährung statt schwerer Kost 

Auch mit der Ernährung kann man sich der Außentemperatur anpassen. Für heiße Sommertage bieten sich leichte und kühlende Mahlzeiten an, z. B. Salat, Joghurt, Kartoffeln mit Kräuterquark oder mild gewürzte vegetarische Speisen (z. B. Pasta) mit wenig Fett. Fleisch, Eintöpfe, fette oder scharf gewürzte Speisen wärmen hingegen und eignen sich daher für kühlere Zeiten: Der energieaufwendige Fettabbau heizt den Körper zusätzlich auf – dies gilt auch für Alkohol, mit dem man vor allem bei Hitze den Körper nicht zusätzlich belasten sollte.

 

Autor: 

Christian Zehenter,  Jahrgang 1972, Diplom-Sozialpädagoge, Heilpraktiker und Baubiologe (IBN), war Redakteur beim Naturarzt und der Deutschen Heilpraktiker Zeitschrift. Er arbeitet als Autor und Medizinjournalist. Für den Naturarzt verfasst er Gesundheits-Checks und Artikel. Zuletzt schrieb er unter anderem über Suchtmittel Smartphone und Tablet (3/2016) und Tuberkulose (11/2015).

 

 

Entnommen aus dem „Naturarzt“ Juli 2016

 

Vorsicht Mittagssonne: Bereits 30 Minuten können Hautschäden oder Überhitzung verursachen. 

 

 

Achtung Hitzerisiko!

Ein erhöhtes Sonnenstich- und Hitzschlagrisiko besteht im Sommer bei:

► dünnem oder kurzem Haar

► mehr als 30 Minuten direkter Sonne

► körperlicher Anstrengung bei großer Hitze

► starkem Schwitzen oder zu geringer Trinkmenge

► zu warmer Kleidung

► fehlender Kopfbedeckung

► längerem Stehen, besonders unter vielen Menschen

► hoher Luftfeuchtigkeit

► geringem Luftaustausch

► Einnahme von Medikamenten oder Alkohol

 

Trotz Schattenplatz darf man am Strand das Eincremen nicht vernachlässigen 

Wird die Haut jahrelang intensiver UV-Strahlung ausgesetzt, kann es zu unterschiedlichen Hautschäden  kommen, wie der faltigen Altershaut (solare Elastose) sowie hellem Hautkrebs. Hierbei scheinen Sonnenbrände kaum eine Rolle zu spielen, sondern die Gesamtmenge des aufgenommenen Lichtes im Laufe eines Lebens. So sind diese Erkrankungen auch vorwiegend Probleme des höheren Lebensalters.

Anders verhält es sich beim Melanom,  dem „schwarzen Hautkrebs“. Er neigt zur schnellen Bildung von Tochtergeschwulsten und hat unter den Hautkrebsarten die schlechteste Prognose. Melanome treten auch bei jungen Menschen immer häufiger auf. Schon ein einziger Sonnenbrand – beispielsweise im Kindesalter – kann das Risiko für diesen Hautkrebs erhöhen.

Da Melanome aber auch an verdeckten Hautarealen wie den Fußsohlen oder der Gesäßfalte auftreten, werden weitere Auslöser wie Handy-Strahlung oder oxidativer Stress, wie er beim Rauchen oder ungesunder Ernährung entsteht, diskutiert.

Da sich das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, nahezu verdoppelt, wenn man vor dem 35. Lebensjahr regelmäßig ins Solarium geht, gibt es seit kurzem eine gesetzliche Regelung, die es Minderjährigen untersagt, Sonnenbanken in Sonnenstudios, Sportclubs oder anderen öffentlich zugänglichen Räumen zu benutzen.

Die höchste natürliche UV-Belastung, die einen besonderen Sonnenschutz erfordert, besteht
► von 11 bis 15 Uhr,
► im Gebirge,
► bei Spiegelungen von Schnee, Sand und Wasser.

Schatten mindert den UV-Anteil um ca. 50 %, bewölkter Himmel um etwa 10 %. Bis zu 75 % der UV-Strahlen erreichen noch Wassertiefen von einem Meter.

Textiler Sonnenschutz  wie Hemden und breitkrempige Hüte schützen die besonders gefährdeten Regionen Schultern und Gesicht. Auch die vorsichtige Gewöhnung  vermindert das Sonnenbrandrisiko: regelmäßige kurze Sonnenbäder (10-15 Minuten/Tag), anfangs nicht in der Mittagszeit, die dann zunehmend länger werden.

Bei der Verwendung von Sonnenschutzmitteln  sollten Produkte mit einem Lichtschutzfaktor ab 15 verwendet werden. Sie filtern 93,3 % der UV-B-Strahlung, Präparate mit einem LSF von 30 filtern mit 96,6 % nur wenig mehr. In konventionellen Sonnencremes werden meist chemische UV-Filter wie Benzophenone, Camphersubstanzen oder Aminobenzoesäure verwendet. Diese Wirkstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen und sind bereits ein bis zwei Stunden nach dem Auftragen im Blut nachweisbar. Es besteht der Verdacht, dass manche von ihnen dort hormonähnliche Wirkungen entfalten, weshalb sie bei Kindern nicht verwendet werden sollten.

Aus diesem Grund, und um einer Sonnenallergie vorzubeugen sollte man daher Sonnenschutzpräparate mit physikalischen UV-Filtern wie Titanoxid oder Zinkoxid aus dem Reformhaus oder Bioladen verwenden. Auch die Menge muss stimmen: drei Esslöffel Sonnenmilch für den ganzen Körper.

Sonnenlicht hat aber auch wichtige positive Funktionen  für den Organismus. So ist es unerlässlich für die Bildung von Vitamin D in der Haut, das nicht nur Osteoporose vorbeugt, sondern auch die Funktion des Nervensystems fördert. Des weiteren moduliert es das Immunsystem und bewahrt damit vor Überreaktionen im Rahmen von Autoimmunerkrankungen und stärkt die Abwehr gegen viele Krebsarten. Außerdem schützt Sonnenlicht vor Depressionen und hilft bei der Behandlung von Frühjahrsmüdigkeit und Prämenstruellem Syndrom.

 

Autor: 

Dr. med. Sebastian Boekels 

 

Entnommen aus dem „Naturarzt“ August 2009

Unser Verein war mit einem Infostand auf der REGIO-Messe in Lörrach-Haagen vertreten. Die Messe, die sich über zehn Tage erstreckt und vorrangig größere Gewerbetreibende anspricht, bot in diesem Jahr am zweiten Wochenende erstmals regionalen Vereinen die Möglichkeit, sich kostenfrei zu präsentieren. Unsere umfangreichen Vorbereitungen haben sich gelohnt: Wir wurden sehr gut wahrgenommen und sind äußerst zufrieden mit dem Verlauf dieser zwei Tage. Ein herzlicher Dank gilt allen engagierten Vereinsmitgliedern, die uns sowohl bei den Vorbereitungen als auch beim Standdienst sowie beim Auf- und Abbau tatkräftig unterstützt haben. Unser Stand bot den Besuchern auch vielseitige Einblicke in die Arbeit des Deutschen Naturheilbundes (DNB) und seine einzelnen Vereine – unter anderem mithilfe eines digitalen Bilderrahmens, der anschauliches Bildmaterial präsentierte. Besonders gefragt waren die zur Verfügung gestellten Naturarzt-Hefte, die Interessierte in unserer gemütlichen Sitzecke in Ruhe durchblättern konnten. Gleichzeitig sorgte das Trampolin für Spaß bei Groß und Klein und trug zur lockeren Atmosphäre bei. Unsere Teilnahme an der REGIO-Messe war ein voller Erfolg und wir freuen uns bereits auf zukünftige Gelegenheiten, unseren Verein weiter bekannt zu machen!
Doris Löfflad und Inge Morath, NHV Lörrach 1906 und Umgebung e.V.

Am 2. April 2025 fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Naturheilverein Spechbach und Umgebung e.V. statt. Es war eine Versammlung, die aus dem üblich Rahmen herausfiel. Die bisherige 1. Vorsitzende Hanne Christ-Zimmermann und Mitgründerin des Naturheilvereines im Jahre 2002 stand mit Ihrem Amt zur Wahl, welches sie nicht mehr weiter ausüben wollte. Sie meinte, fast 23 Jahre als 1. Vorsitzende seien genug. Dies hatte sie im Vorfeld schon bekannt gegeben und daraus war die Überlegung entstanden, künftig einen Teamvorstand im Verein zu haben. Die entsprechende Satzungsänderung wurde vorbereitet und den anwesenden Personen erläutert. Die Änderung wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig beschlossen. Somit war der Weg für einen Teamvorstand geschaffen. Der neue Teamvorstand setzt sich aus Annelie Schupp, Wilma Körner und Sonja Auf dem Berge zusammen. Auch die weiteren Tagesordnungspunkte konnten zügig abgearbeitet werden. Hanne Christ-Zimmermann wurde ein Blumenstrauß und ein kleines Präsent durch die bisherigen weiteren Vorstandsmitglieder überreicht. Sie wurde zum ersten Ehrenmitglied des Naturheilverein Spechbach ernannt und erhielt eine Urkunde. Auch vom Deutschen Naturheilbund wurde durch die bisherige 2. Vorsitzende, Annelie Schupp, ein Präsent und eine Urkunde stellvertretend übergeben. Im Anschluss an den offiziellen Teil standen Sekt und Snacks für das leibliche Wohl bereit. Von einem Vereinsmitglied wurde ein Sketch zum Ausscheiden von Hanne Christ-Zimmermann aufgeführt. Sinnbildlich wurde die „Geburt“ des Vereines am 2.12.2002 dargestellt. Es gab viele Lacher und auch Erinnerungen an die vergangenen Jahre. Bei launiger guter Stimmung wurde noch lange geplaudert, viele Glückwünsche an die scheidende 1. Vorsitzende und die Mitglieder der neu gewählten Vorstandschaft ausgesprochen.

Sonja Auf dem Berge, NHV Spechbach