Kontrovers diskutiert wurden auf Einladung des Naturheilvereins Südwestpfalz die Themen Impfen und Organspende. Einig forderten alle Teilnehmer Entscheidungsfreiheit in beiden Fällen. 

„Das muss jeder für sich selbst entscheiden!“
In ihrem Fazit waren sich die Heilpraktikerin Beate Koch und der Dozent Wolfgang Ender am Ende eines spannenden Vortragsabends einig.

Rund 20 Menschen waren der Einladung des Naturheilvereins (NHV) Südwestpfalz gefolgt und hatten sich intensiv mit den Themen Impfen und Organspende auseinandergesetzt. „Gesundheit in eigener Verantwortung“ war für die Interessierten das Stichwort, denn „nur umfassend informiert kann ich auch qualifiziert entscheiden“, erklärte Christine Sprau und die übrigen nickten.

Spätestens seit der verpflichtenden Masern-Impfung für Kindergarten- und Schulkinder greife der Staat in die Entscheidungsfreiheit seiner Bürger ein. Beate Koch informierte über die Geschichte der Impfung von Pocken über Diphterie bis hin zu den nach wie vor in ihrer Generation noch verabreichten Impfungen gegen Kinderlähmung (Polio).

Man unterscheide Aktive und Passive Impfungen. Bei den Aktiven erhält der Körper gezielt die Giftstoffe, um daraus selbst sogenannte „Antigene“, Antikörper, zu bilden. Damit soll ein Mensch künftig gegen die Krankheitserreger immun sein. Nach Ansicht der Schulmedizin sind für den Aufbau des Impfschutzes, einer sogenannten Grundimmunisierung, gleich mehrere Teilimpfungen mit abgetöteten Erregern oder deren Buchstücken nötig. Bei passiven Impfungen, wie etwa Tetanus (Wundstarrkrampf) werden sofort Antikörper gespritzt.

Keine eindeutige Antwort gab es in der Runde auf die Frage, weshalb es Sinn mache, sich künstlich mit Erregern infizieren zu lassen, die den Körper unter Umständen ein Leben lang nicht heimsuchten – aus der Angst vor einer möglichen Erkrankung. Zumal es dabei unter Umständen auch zu Komplikationen kommen könne.

Während früher die Neugeborenen eine Stunde lang an der Nabelschnur blieben, bis diese ausgeblutet war und die Babies darüber aus der Plazenta ausreichend Immunstoffe für ihr erstes Lebensjahr erhielten, werden sie heute in den Kliniken sofort abgenabelt und später geimpft.

Unter anderem Beate Koch und die Krankenschwester Monika Fischer berichtete aus ihrer Ausbildung von möglichen Substanzen in Impfstoffen, die heute nachweislichen als giftig bekannt sind, wie etwa Aluminium oder Quecksilber. Die Naturheilpraktikerin informierte ausführlich über einen alternativen
Immunaufbau und gab Tipps dafür.

Einig war sich die Grupp darin, dass sie, auch im Hinblick auf einen im Zusammenhang mit Corona diskutierten möglichen Impfzwang etwa für Reisende, die Selbstbestimmtheit des Menschen und damit Impffreiheit forderte. Das gilt auch für das ähnlich kontrovers diskutierte Thema Organspende. Auf die Frage „Wie tot ist ein Organspender wirklich?“ gaben Dozent Wolfgang Enders wie auch der Elektrotechniker und Geopantologe Hansjürgen Soll als Gast zu bedenken, dass sich ein totes Organ nicht mehr verpflanzen lässt. Die Medizin operiere daher mit der Bezeichnung „Hirntot“.

„Nicht nur jeder Mensch hat seine ganz eigene Schwingung, die ganz anders ist, als die eines anderen Menschen, sondern auch jedes einzelne Organ“, erstaunte Wolfgang Ender seine Zuhörer. Viele Anwesende hatten bereits von Wesens- und Verhaltensänderungen nach gelungenen Transplantationen gehört.

Doch selbst Organe oder auch Zellen wie Rückenmark aus der eigenen Familie würden oft vom Körper nicht angenommen. Zudem würden nach einer erfolgreichen Transplantation lebenslang sogenannte Immunsuppressiva, also Stoffe, die das körpereigene Immunsystem unterdrücken, benötigt, da das Immunsystem das neue Organ als fremd erkennt und daher versucht, es zu zerstören. Diese Medikamente haben als Nebenwirkung, dass sie das Immunsystem des Patienten schwächen, was zu einem deutlichen erhöhten Infektionsrisiko führe.

Eine Teilnehmerin meinte: „Ganz gleich, was mir fehlt: Ich weiß nicht, ob ich das möchte.“ Wolfgang Ender empfahl, auf jeden Fall eine Patientenverfügung zu erstellen, damit Ärzte und Angehörige einen eindeutigen Handlungsauftrag erhielten.

Hierzu wird der NHV-SWP demnächst einen eigenen Vortragsabend
anbieten.

Bislang gibt es international keine einheitliche Regelung für das Thema Organspende. Es wird in unterschiedlichen Ländern per Gesetz ganz verschieden behandelt. In Deutschland gilt die Entscheidungslösung: Organe und Gewebe dürfen nur dann nach dem Tod entnommen werden, wenn die verstorbene Person dem zu Lebzeiten zugestimmt hat. Liegt keine Entscheidung vor, werden die Angehörigen nach einer Entscheidung gefragt.

Bild u. Text: Cordula von Waldow im Pfälzer Merkur 11. August.2020

Im Oktober finden wieder die bundesweiten DNB-Aktionstage 2020 statt. Dieses Jahr stehen die Umwelt und ihre gesundheitsrelevanten Einflüsse im Mittelpunkt

Von Ursula Gieringer; Foto: creativ collection

Die bundesweiten „Tage der Naturheilkunde“ des Deutschen Naturheilbundes (DNB) haben eine lange Tradition. Sie finden jedes Jahr im Herbst statt. Auch in diesem Jahr gestalten die Naturheilvereine für ihre gesundheitsbewussten Besucher dank eines großen ehrenamtlichen Engagements wieder ein vielseitiges Programm.

Blicken wir kurz zurück in die Zeit des Begründers der Naturheilkunde: Vinzenz Prießnitz. Es war die Zeit der Technisierung. Die Eisenbahn und immer mehr Maschinen beschleunigten das Leben. Schichtarbeit kam auf, und die Menschen gerieten aus ihrem natürlichen Rhythmus. Diese waren seine Patienten. Prießnitz heilte vielerlei Beschwerden nur mit Wasser und einfacher Kost.

Jahrzehnte später wirkte Pfarrer Kneipp, der den Schulterschluss der Naturheilkunde mit der Schulmedizin ermöglichte. Seinen fünf Säulen der Gesundheit – Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Lebensbalance – hat der DNB vor vielen Jahren eine sechste Säule hinzugefügt: „Umwelt“.

Heute müssen wir mit völlig veränderten Umweltbedingungen zurechtkommen. Die Beschleunigung hat deutlich zugenommen, moderne Technologien haben neue Auswirkungen auf unsere Gesundheit, gleichzeitig bedrohen uns Klimawandel und Artensterben. Zum Teil fehlt uns das Wissen und nötige Informationen, etwa beim Thema Strahlung. Welche ist natürlich und notwendig, welche gefährdet uns?

Wir spüren Auswirkungen im Alltag, die wir eigentlich vermeiden möchten: Schlaflosigkeit, Nervosität. Aber sollen wir auf Handy und Internet verzichten, geht das überhaupt? Wissen allein genügt aber nicht – es geht darum, dass wir Verantwortung für uns übernehmen. Dazu gehören Impulskontrolle, Monotasking, Distanz und Balance.

Wir müssen nicht immer alles sofort haben

Erst wenn wir die Umwelt, über die wir zu verfügen glauben, zur „Mit“-Welt machen, in die wir eingebunden sind, wo wir die Folgen jeder Maßnahme beobachten, können wir entscheiden, was wir zulassen und welchen Preis wir dafür bezahlen wollen. Diese Welt ist eine Nachwelt, die wir unseren Kindern hinterlassen. Auf sie verlagern wir die Probleme, die wir erzeugen.

Aber: Die Welt braucht den Menschen nicht, die Natur lebt auch ohne ihn – vielleicht sogar besser. Und wir sind dabei, uns selbst abzuschaffen.

  • Wie können wir umdenken?  
  • Was für Handlungs-Optionen haben wir?
  • Welche Werte schützen wir?
  • Wem glauben wir?
  • Wofür setzen wir uns ein?

Mit diesen Fragen können wir anfangen, unsere Denk- und Handlungs-Muster wahrzunehmen, damit wir sie verändern können. Anregungen und Antworten bieten Ihnen unsere Naturheilvereine bei ihren vielfältigen Veranstaltungen (siehe auch Seite 15). Wir freuen uns auf Ihr Interesse und Ihre Teilnahme!

Ursula Gieringer ist die Studienleiterin der -Akademie für Ganzheitsmedizin Heidelberg, Heilpraktikerin für Psychotherapie sowie Vize-Präsidentin des Naturheilbunds.

 

Bei der aktuellen Corona-Forschung werden klinische naturheilkundliche Verfahren nicht berücksichtigt. Dabei gibt es vielversprechende Ansätze aus der Phytotherapie.

Von Prof. Dr. Karin Kraft und Dr. med. Wolfgang May

Die Pandemie mit dem Sars- CoV-2-Virus wird noch viele Monate andauern. Ein wirksames antivirales Medikament ist bisher nicht verfügbar, ebenso wenig ein Impfstoff. Daher werden wir wohl zur Prävention weiterhin Abstand halten, Hygienemaßnahmen einhalten und eine Mund-Nasen-Maske im öffentlichen Raum tragen. Die Wirksamkeit dieser Präventionsmaßnahmen ist allerdings wissenschaftlich kaum abgesichert, wie auch das Robert-Koch-Institut zugibt.

„Dass unsere virologischen und epidemiologischen Autoritäten über Dunkelziffern, Infektiosität von symptomfreien Virusträgern, derzeit bei uns vorherrschenden Infektionswegen … und viele andere wichtige Fragen so wenig wissen, gehört für mich zu den unfassbaren Phänomenen der letzten Wochen“, schrieb Dr.med. Rainer Stange, Präsident des Zentralvereins der Ärzte für Naturheilverfahren (ZAEN) im Editorial der Mai-Ausgabe des ZAEN-Magazins. Inzwischen wird weltweit, auch in Deutschland, mit Hochdruck geforscht. Erste Studien sind bereits abgeschlossen, etwa zur Auswirkung der frühen Maskenpflicht im Kreis Jena.

Beifuß wirkt antiviral

Sogar die wissenschaftsbasierte Medizin tappt also noch im Dunklen, wie man am besten mit Corona umgeht – und gewinnt erst Schritt für Schritt neue Erkenntnisse. Das wäre doch eine gute Gelegenheit, auch komplementäre Heilmethoden bei der Behandlung oder der Vorbeugung von Corona zu berücksichtigen. Immerhin wird inzwischen der Heilpflanze Artemisia größere Aufmerksamkeit zuteil. In China wurden bereits im Jahr 2005 Pflanzen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und ihre Wirkung auf den Erreger von SARS untersucht. Eine davon erwies sich als besonders vielversprechend und leicht zu vermehren: Der einjährige Beifuß (Artemisia annua).

Inspiriert von diesen Studien, erforschen Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam aktuell, ob sich Artemisia auch als Wirkstoff gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 eignen könnte. Im Verbund mit Forschern aus Dänemark und einem Unternehmen aus USA, das Pflanzenmaterial für die Studie zur Verfügung stellt, verzeichnen die Wissenschaftler bereits erste Erfolge: Im Labortest wirken pflanzliche Extrakte von Artemisia annua gegen SARS-CoV-2. Den Labortests sollen jetzt klinische Studien folgen. Extrakte von Artemisia gelten in Asien, Lateinamerika und Afrika vor allem bei der Behandlung von fiebrigen Krankheiten als erfolgreiches Mittel, etwa bei Malaria und werden dort teilweise bereits auch bei Corona angewandt. Unter anderen betreut die Hilfsorganisation Anamed (siehe Heft 2020/Ausgabe 2) den Anbau und die Verwendung in über 80 Ländern.

Es gäbe aber noch viel mehr vielversprechende Ansätze aus der Pflanzenheilkunde, wie sich die Häufigkeit der Ansteckung oder die Schwere des Verlaufs günstig und kostengünstig beeinflussen lässt. Leider gibt es keine Hinweise darauf, dass im Gegensatz zu vielen anderen Ländern wie zum Beispiel China die klinische naturheilkundliche, insbesondere phytotherapeutische Forschung auch nur mit geringen Mitteln in Deutschland öffentlich gefördert wird.

Hemmen Gerbstoffe das Coronavirus?

Die wesentlichen Eigenschaften von Sars-CoV-2 kennen wir bereits. Umhüllte Viren, wie das Coronavirus oder das Influenzavirus, haben eine Hülle aus einer Lipiddoppelschicht, die aus Membransystemen der Wirtszelle stammt. Diese Virushüllen werden relativ leicht von vielen exogenen Verbindungen (zum Beispiel Lösungsmitteln oder ätherischen Ölen) angegriffen. Der Mund-Rachenraum könnte demnach vermutlich durch Gerbstoffe gegen das Eindringen von Viruspartikeln geschützt werden. Wie lange dies am lebenden Organismus anhält, ist bisher unbekannt. Regelmäßiges Gurgeln mit Grüntee bzw. mit Grüntee-Extrakt wirkt präventiv  gegenüber Influenzaviren. Die Veränderung des Mundgefühls nach der Einnahme tanninhaltiger Zubereitungen, etwa lang gebrühtem schwarzen Tee, ist sicherlich jedem bekannt. Vielleicht könnte dadurch auch das Anhaften eines eindringenden Virus gehemmt werden? Dies müsste noch untersucht werden.

Bekannt ist auch, dass der Hauptbestandteil des Eukalyptusöls – 1,8-Cineol – Mäuse vor einem schweren Verlauf der Lungeninfektion durch das Influenzavirus-C schützt, vermutlich infolge seiner antientzündlichen Wirkung. Ebenso haben Wissenschaftler festgestellt, dass Salbeiöl – zumindest im in vitro-Versuch – die Replikation des Virus hemmt. Salbeiblätter enthalten neben ätherischem Öl auch Gerbstoffe, so dass auch Präparate wie z. B. Gurgellösungen erfolgreich angewendet werden könnten. Zur Wirkung der Gerbstoffe im Salbei liegen allerdings ebenso wenig klinische Studien vor. Folgende Maßnahmen könnten daher zumindest eine Möglichkeit sein, sich vor der Infektion mit Sars-CoV-2 zu schützen: Inhalationen und Nasensalben mit ätherischen Ölen, die zum Beispiel 1,8-Cineol enthalten wie das Eukalyptusöl, könnten sowohl gegen das Virus selbst prophylaktisch wirken als auch Entzündungsreaktionen nach der Infektion reduzieren. Dadurch könnte der Verlauf der Erkrankung abgemildert werden.

Hochkonzentrierte Gerbstoffextrakte aus Zubereitungen von Salbeiblättern, Grüntee etc. könnten in der Mundhöhle als Prophylaxe eingesetzt werden,
z. B. als Gurgel- und Mundspüllösung oder vielleicht auch als Zubereitungen zum Lutschen.

Corona vorbeugen – Naturheilkundliche Empfehlungen:

Eukalyptus- Öl

Wirkt abschwellend, sekretlösend und fördert bei Husten Auswurf. Wenige Tropfen um oder in die Nase auftragen. Oder: drei Tropfen Eukalyptusöl (aus der Apotheke) auf ein Zuckerstück auftragen und lutschen. Achtung: Bonbons sind nicht ausreichend wirksam.

Inhalation: 20 Tropfen Eukalyptusöl wird einem heißen Wasserbad (60 bis 80 Grad, Wasser soll nicht kochen!) zugefügt. Die heißen Dämpfe dann 10-15 Minuten pro Tag oder direkt nach nach Kontakt mit möglicherweise Infizierten inhalieren.  Anmerkung: Eukalyptusöl wird aus den frischen Zweigspitzen des Eukalyptusbaumes gewonnen und enthält etwa 70 Prozent 1,8-Cineol.

Grüntee       

2-4 g (etwa 1-2 TL) auf 0,3-0,5 Liter Wasser trinken. Nicht aufkochen, sondern bei ca. 70 °C aufbrühen und mindestens 10 Minuten ziehen lassen.

Salbeitee       

2-3 g (etwa 1-2 TL) Blätter mit kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, 2-3 Mal pro Tag eine Tasse trinken und zum Gurgeln verwenden. Frischen Salbei bevorzugen, getrocknete Blätter sollten nicht länger als ein Jahr gelagert werden.

Siehe auch: Andreas Hensel, Rudolf Bauer, -Michael Heinrich, Verena Spiegler, Oliver Kayser, Georg
Hempel, Karin Kraft: Challenges at the Time of COVID-19: Opportunities and Innovations in -Antivirals from Nature. Planta Medica, 2020; 86: 659-664.

Prof. Dr. med. Karin Kraft ist Inhaberin des -Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Rostock.
Dr. med. Wolfgang May ist Internist, Arzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Homöopathie und Naturheilverfahren.

 

Wie man sich vor Viren und Bakterien schützt und was bei Grippe, Corona & Co. helfen kann
VON HORST BOSS, Foto: creativ collection

Dass in Zeiten wie in diesen aber auch wirklich alles möglich ist, hat die jüngste Vergangenheit ausreichend gezeigt. Außerdem müsste endlich jedem klar geworden sein, dass der Menschheit – zumindest im Augenblick – keine bessere Waffe gegen Viren zur Verfügung steht als das eigene Immunsystem.

Doch hier hapert es gewaltig. Seelischer und körperlicher Stress können das Immunsystem derart in die Knie zwingen, dass es Angreifer, also Viren, Bakterien usw., nicht mehr ausreichend bekämpfen kann. Ein weiterer Punkt ist, dass mittlerweile viele Menschen unter mehreren chronischen Erkrankungen gleichzeitig leiden, wie etwa Diabetes, Darmbefindlichkeiten, Bluthochdruck usw. Aber auch die Auswirkungen von Alkohol, Nikotinkonsum, Schimmelpilzbildung in Räumen oder die häufige Einnahme von Medikamenten, wie zum Beispiel Antibiotika, Cortison oder Schmerzmitteln, schwächen unser Immunsystem. Man könnte die Liste noch lange fortführen.

Wie ansteckend sind Viren?

Bei der Ansteckung kommt es erstens darauf an, wie virulent (aggressiv, krankmachend) das Virus ist, zweitens, wie viele Viren es schaffen, über die Mund-, Nasen-Rachenschleimhaut oder die Augen in den Organismus einzudringen und drittens, wie gut die eigene Immunabwehr funktioniert. Deshalb ist es immer wichtig, zu Erkrankten mindestens 1,5 Meter Abstand zu halten. Die
Übertragung findet nämlich meistens über Tröpfcheninfektion statt. Nicht selten zeigt der Patient selbst zwar keine Symptome, steckt andere aber glatt an, ohne es zu -ahnen. Da gibt es kein Entkommen.

Mensch und Mikrobiom

Auf unserer Haut und in unserem Körper leben über 100 Billionen Mikroben (Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen usw.). Das sind mehr Lebewesen als unser Körper Zellen hat. Das sogenannte Mikrobiom macht rund ein bis drei Prozent des Körpergewichts aus! Bei einem Erwachsenen sind dies rund zwei Kilogramm. Mit dem überwiegenden Teil hat sich der Mensch arrangiert, der Rest macht eben krank. Zum Beispiel sind Darmbakterien  für unsere Verdauung unverzichtbar und zudem verantwortlich für unsere Gesundheit. Wer sich in dieser Hinsicht etwas Gutes tun will, der kann mit einer gezielten, mikrobiologischen Therapie unterstützen.

Frösteln, Fieber und Appetitlosigkeit sind die ersten Anzeichen einer beginnenden viralen Erkrankung. Mit einem Schwitzbad (nicht bei Fieber!) erreichen wir, dass die Körpertemperatur ansteigt. Fieber ist keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom und sogar gut, solange die 40 Gradmarke nicht überschritten wird. Meistens sind akute Infektionskrankheiten – dazu zählen auch Erkältungskrankheiten, Grippe, Corona usw. – die Auslöser. Dabei werden Botenstoffe freigesetzt, die in den Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns) gelangen und dort das Signal zur Erhöhung der Körpertemperatur geben. Wie hoch die Körpertemperatur ansteigt, hängt wiederum von der Menge der Krankheitserreger ab, wie krankmachend diese sind und davon, wie gut unser Immunsystem letztendlich funktioniert.

  • 37,5 bis 38 Grad – erhöhte Temperatur
  • 38,1 bis 39 Grad – Fieber
  • 39,1 bis 41 Grad – hohes Fieber
  • 41,1 und darüber – extrem hohes Fieber

Wer richtig krank und appetitlos ist, sollte sich zum Essen keinesfalls zwingen. Der Körper beginnt nach spätestens 12 bis 14 Stunden Fasten mit Reinigungs-, Heilungs- und Regenerationsprozessen. Wird die Infektion allerdings von Viren verursacht, dann kann eine Mahlzeit mit gedünstetem Gemüse, etwas frischem Obst oder eine Hühnersuppe helfen. Wichtig ist eben, dass man bei Fieber viel trinkt. Am besten Wasser und Heilpflanzen-Tees.

Bei hohem Fieber können Wadenwickel helfen. Ist das Wasser in den Wickeln kühler als die Körpertemperatur, dann kommt es zu einer Kühlung der Unterschenkel und somit zu einem Wärmeverlust des Körpers. Brustwickel sind bei Bronchitis, Husten sowie Asthma und Lungenentzündung hilfreich. Kalte Brustwickel wirken entzündungshemmend und fiebersenkend. Warme Brustwickel (Vorsicht Verbrennungsgefahr!) setzt man bei hartnäckigem, krampfhaftem Husten ein. Jedoch nur, wenn der Patient kein Fieber hat. Grundsätzlich gilt: kalte Wickel nur auf einem warmen Körperteil auflegen, Wadenwickel zum Fiebersenken abnehmen, sobald diese erwärmt sind.

Nicht vergessen sollte man das regelmäßige Lüften von Räumen. Alkohol und Nikotin schwächen das Immunsystem zudem. Und ganz wichtig: Geben Sie Ruhe und schlafen sich, wenn möglich, gesund. Eine ausführliche Fassung dieses Textes können Sie unter www.naturheilbund.de nachlesen.

Horst Boss ist Heilpraktiker, Medizinjournalist, Buchautor sowie  Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DNB, www.horstboss.de

Klosterheilkunde ist mehr als das jahrhundertalte Wissen über Anbau und Anwendung heilsamer Kräuter. Sie schaut auf die Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und Seele – und nimmt unser ganzes Leben in den Blick

Von Heidi Friedberger; Foto: Heidi Friedberger

Klosterheilkunde hat eine lange Tradition. Bereits im 6. Jahrhundert legte Benedikt von Nursia mit der Gründung der Abtei Montecassino zwischen Rom und Neapel und seiner „Regula Benedicti“ den Grundstein für den Benediktinerorden. An der Schwelle von der Spätantike zum frühen Mittelalter und in den Wirren der Völkerwanderung erwiesen sich die Klöster als Bewahrer und Überlieferer von Wissen aus der Antike. So auch auf dem Gebiet der Heilkunde. Mönche und Nonnen kümmerten sich im Sinne der christlichen Nächstenliebe um Kranke und Bedürftige. Sie tauschten sich über Ländergrenzen hinweg aus, forschten und gewannen eigene Erkenntnisse. Erst mit der Etablierung von Ärzten und Apotheken wurde den Klöstern dieser wichtige Bereich weitgehend genommen. Heute wird der Klosterheilkunde mit ihrem ganzheitlichen Denken und ihrem spirituellen Ansatz wieder vermehrt Aufmerksamkeit zuteil.

Körper und Geist zusammen betrachten

Die Naturwissenschaften wie auch die moderne Medizin verdanken ihre Erfolge einer immer größeren Spezialisierung. Der Mensch wird in seine Einzelteile zerlegt und der Körper weitgehend vom Geist getrennt. Der heutige Goldstandard in der Medizin zur Beurteilung der Wirksamkeit eines Arzneimittels oder eines Wirkstoffs ist die randomisierte, Placebo kontrollierte Doppelblindstudie. Ziel ist es, möglichst viele subjektive Einflussfaktoren zu eliminieren, um objektive Ergebnisse zu erzielen. Ähnlich verhält es sich mit der Pharmakologie. Einzelne Inhaltsstoffe – etwa die einer Pflanze – werden isoliert, standardisiert und auf den Wirkstoffgehalt hin untersucht. Die Tendenz geht dahin, den Menschen und das Pharmakon auf Fakten und Zahlen zu reduzieren. Das Messbare steht im Zentrum der evidenzbasierten Medizin. Das ist auch berechtigt, dennoch zeigen sich hier gewisse Grenzen.

Versucht man nämlich der objektiven Wissenschaft zuliebe alles Subjektive, Persönliche, also Menschliche auszuschalten, läuft man Gefahr, einen wesentlichen Aspekt von Heilung zu verdrängen, der über Jahrtausende eine große Rolle gespielt hat: Die persönliche Zuwendung des Therapeuten, die ganzheitliche Wahrnehmung seines Gegenübers mit möglichst allen Sinnen, eine besondere Achtsamkeit in der Behandlung und ein Verständnis dafür, dass Körper und Geist nicht voneinander isoliert sind. Diese besondere Beziehung zwischen dem Arzt, Therapeuten, Heiler und dem Patienten ist eine wichtige Grundlage traditioneller Heilweisen – so auch in der Klosterheilkunde.

Gelingende Beziehungen halten gesund

Im Zentrum für Europäische Klosterheilkunde, im Europakloster Gut Aich am Wolfgangsee in Österreich, geht man noch einen Schritt weiter. Der Benediktinermönch Pater Dr. Johannes Pausch ist Prior und Kellermeister des Klosters. Er beschäftigt sich unter anderen  mit Anbau, Verarbeitung, Wirkung und Wesen der Heilpflanzen.Er ist auch ausgebildeter Psychotherapeut;  ihm zufolge kann Gesundheit auch als Beziehungsfähigkeit und -erfahrung auf allen Ebenen verstanden werden. Gelingende Beziehungen führen dazu, dass der Mensch sich wohlfühlt und innerlich in Balance ist. Beziehungslosigkeit oder Beziehungsstörungen können zu seelischen Belastungen, zu einer Dis-Balance im Körper führen und Erkrankungen verursachen. Daher können Krankheiten auch als Signal oder Aufforderung für die Betroffenen verstanden werden, etwas ihn ihrem Leben zu verändern oder einen neuen Weg einzuschlagen.

Die grundlegende Aufgabe der Klosterheilkunde jedoch liegt vor allem in der Prävention. Die Anwendungen zielen darauf ab, den Menschen zu einem Leben im Einklang mit sich selbst, anderen, der Umwelt und der Schöpfung zu verhelfen. Eine Möglichkeit, uns auf diesem Weg zu unterstützen, sind Heilpflanzen. Notwendig ist auch eine vernünftige Lebensgestaltung und Herzstück dieser wiederum ist „das rechte Maß“.

Heilkräuter, aber auch Bäume, die uns in bestimmten Situationen des Lebens helfen können, sind seit jeher Teil der Klosterheilkunde. Sie wirken nicht über ihre Inhaltsstoffe allein. Um von ihrer ganzen Kraft zu profitieren, müssen wir eine Beziehung zu ihnen aufbauen, sie mit Ehrfurcht und Respekt verwenden. Wir sollten uns von ihnen ansprechen lassen und die Pflanze nicht nur mit dem Verstand, sondern mit allen Sinnen erfassen und begreifen. Wenn wir davon ausgehen, dass jede physische Wirkung auch Effekte auf die Psyche hat, dann tun Kräuter nicht nur unserem Körper, sondern auch unserer Seele gut.

Wie Heilpflanzen positiv auf Körper und Psyche wirken können

Baldrian (Valeriana officinalis)

Ein traditionelles und bewährtes Beruhigungsmittel, empfohlen bei nervösen Schlafstörungen, -Unruhe und Anspannung. Auf spiritueller Ebene kann Baldrian Menschen helfen, die zu sehr von ihrem Verstand bestimmt sind. „Wenn sich bei jemandem permanent Gedanken wie Bandschleifen einschleichen und den Schlaf rauben, schenke ich Ruhe und Gelassenheit.“

Holunder (Sambucus nigra)

Holunder war schon immer ein treuer Begleiter des Menschen und eine alte Schutzpflanze. Seine Blüten werden als Tee in Zeiten von grippalen Infekten verwendet. Er ist diaphoretisch, hilft dem Körper, Infektionen zu bekämpfen und lindert Erkältungssymptome. Die reifen (erhitzten) Holunderbeeren sollen auch eine immunstärkende Wirkung haben. Während die weiß-gelben Blüten sich dem Himmel und der Sonne zuwenden, neigend sich die schweren Rispen mit den schwarzen Beeren der Erde zu. Dieses Bild zeigt auch den Weg menschlicher Entwicklung und Reifung. Auf spiritueller Ebene hilft die Pflanze, sich auf neue Lebensphasen einzulassen: „Ich stehe für die Urmutter, die den Prozess des ständigen Wandels von Entstehung, Wachstum und Vergehen begleitet.“

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

ist eine alte Heil- und Lichtpflanze. Was ältere Menschen aus Erfahrung und Intuition wussten, konnte auch im Labor nachgewiesen werden: Die Inhaltsstoffe von Johanniskraut haben eine positive Auswirkung auf den Serotoninspiegel. Die Pflanze wird bei leichten depressiven Stimmungen, psycho-vegetativen Störungen, Angstzuständen und geistiger Erschöpfung eingesetzt. Sie speichert das Licht der Sonne und des Sommers und gibt es in der dunklen Jahreszeit an uns ab. „Ich bringe wieder Licht in Leib und Seele und helle die Stimmung auf.“

Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)

Dieser Neuling kam nach der Entdeckung Amerikas zu uns und fand schnell seinen Weg in die Bauerngärten, wo er als „Bauernpenicillin“ Verbreitung fand. Vor allem die würzigen Substanzen der Pflanze sind für die antimikrobielle Wirkung verantwortlich – sowohl bei Harnwegsinfekten, wie auch als vorbeugende Maßnahme in Zeiten der Grippe. „Auf emotionaler Ebene eigne ich mich für Menschen, die sich ausgelaugt und kraftlos fühlen. Ich fördere Lebensfreude und symbolisiere das funkelnde Feuer des Lebens. Ich versorge Menschen, die sich lieber in die eigenen vier Wände zurückziehen, mit der nötigen Energie, um wieder unternehmungslustig zu werden.“

Heidi Friedberger ist Geschäftsführerin der Akademie für Naturheilkunde in Salzburg, einem Fort- und Weiterbildungsinstitut mit Schwerpunkt auf Klosterheilkunde, Mykotherapie und Orthomolekulare Therapie.

 

 

Viele Menschen vertragen Weizen nicht gut, auch wenn sich bei ihnen keine Zöliakie feststellen lässt. Wie man Glutensensitivität erkennen und behandeln kann

Autor: Manfred van Treek; Foto: creativ collection

Bei der Zöliakie handelt es sich um eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit gegenüber dem Getreideeiweiß Gluten, die zu ausgeprägten Darmschäden (Atrophie) und schwerwiegenden Sekundärerkrankungen führt. Gluten ist das sogenannte „Kleber-Eiweiß“, das in Getreidesorten, etwa Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Hafer – enthalten ist und für gute Backeigenschaften sorgt, weil es den Teig locker und luftig werden lässt. Aber auch viele stark verarbeitete Produkte wie Fertigpizza oder Fruchtjoghurts enthalten Gluten.

Bei einer Gluten-Unverträglichkeit erfolgt eine Überreaktion des Immunsystems auf nur teilweise verdaute Gluten-Moleküle. Man geht davon aus, dass genetische Veranlagung dabei eine Rolle spielt. Bei etwa einem Drittel aller Menschen ist der Darm nicht in der Lage, alle Aminosäure-Bausteine des Gluten-Moleküls Gliadin vollständig abzubauen, so dass sie vom Organismus verstoffwechselt werden können. Allerdings erkranken an dieser schweren Form der Gluten-Unverträglichkeit nur etwa 0,5 Prozent aller Menschen, das sind laut Deutsche Gesellschaft für Zöliakie (DHZ) in Deutschland 400.000 Personen. Man geht deshalb davon aus, dass zu den genetischen Faktoren noch weitere Ursachen kommen müssen, um eine Zöliakie auszulösen, etwa Umwelteinflüsse.

Ärzte-Odyssee

Während das Weizen-Gluten als Auslöser der Zöliakie bereits im Jahr 1950 von dem holländischem Kinderarzt Willem Dicke entdeckt wurde, entwickelt sich das Bewusstsein für die Gluten-Sensitivität erst seit 15 bis 20 Jahren. So nennt man es, wenn Menschen ähnliche Symptome und Folgekrankheiten wie bei Zöliakie haben, die allerdings nicht so akut und ausgeprägt sind.

Bei echter Zöliakie sind die Symptome – unter anderen Durchfall, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, blutige und schleimige Stuhlgänge – so schwerwiegend, dass sich die Erkrankung anhand von Gewebeproben aus dem Dünndarm gut nachweisen lässt. Patienten mit Gluten-Sensitivität erleben hingegen leider häufig eine lange Odyssee zu vielen Ärzten, ohne dass die Diagnose gefunden wird. Dies liegt daran, dass entscheidende Ergebnisse der Diagnostik negativ ausfallen, etwa die der Transglutaminase-Antikörper. Dennoch hat der Patient typische, mit dem Verzehr von Gluten assoziierte Beschwerden.

Dahinter stecken folgende Mechanismen:

Nicht zu Ende verdaute Gluten-Peptide haben allergisierende und das Immunsystem irritierende Eigenschaften, so dass sowohl Allergien als auch Autoimmunkrankheiten, wie Diabetes Typ I, Hashimoto oder rheumatische Arthritis getriggert werden können.


Gluten und Peptide aus Gluten haben toxische Eigenschaften, so dass es zu einer chronischen Reizung der Darmschleimhaut mit entzündlicher Schwellung kommt. Im Zuge dieses Schleimhaut-Ödems kommt es zur Öffnung der „Tight-Junctions“ genannten Spalten zwischen den Darm-Epithelzellen, es entsteht das „Leaky-Gut-Syndrom“, der undichte Darm.


Infolge des Leaky Gut kommt es zu einem unerwünschten Substanzstrom in zwei Richtungen. Zum einen gelangen aus dem Darm giftige Substanzen, etwa Pestizide und Gifte, die bei der Verdauung entstehen, ins Blut – umgekehrt gehen Eiweißmoleküle, Vitamine und Spurenelemente aus dem Blut im Darm verloren.


Generell kommt es durch die kaugummiartige Klebrigkeit des Glutens innerhalb des Darms zu einer Bindung von Vitalstoffen. Deren Resorption ins Blut wird so verhindert.

Symptome  

Folgende Symptome und sekundäre Erkrankungen treten bei Gluten-Unverträglichkeit und Gluten-Sensitivität auf:

Verdauungsstörungen, Blähungen, Durchfall, Stuhlverhalt, Darmkrämpfe, Bauchschmerzen

Gedeihstörungen bei Kindern, -Gewichtsverlust bis Kachexie bei -Erwachsenen

Mangelzustände von Vitaminen und Spurenelementen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen und Blutdruckstörungen

Neurologische Symptome wie -Zittern, innere Unruhe, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Kribbel- oder Taubheitsgefühle in Armen und Beinen. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Charakteristisch ist auch ein „benebelter Kopf“ und ausgeprägte Müdigkeit nach Gluten-Verzehr.

Neurologische Erkrankungen wie multiple Sklerose als Autoimmunkrankheit sowie in fortgeschrittenem Lebensalter Morbus Parkinson und Alzheimer Demenz.

Bei Frauen: Hormon- und Zyklusstörungen und reduzierte Fortpflanzungsfähigkeit

Erkrankungen, die mit Mitochondrien-Schwäche einhergehen, wie Fibromyalgie und chronisches Erschöpfungssyndrom

Eine spezifische Hauterkrankung mit der Bezeichnung „Dermatitis herpetiformis Duhring“, die von der klinischen Erscheinung her eine Mischung zwischen Neurodermitis und Akne ist.

Weizen- bzw. Getreide-Sucht: Ein bestimmtes, bei der Verdauung auf sieben Aminosäuren herunter gebrochenes Gluten-Peptid, das Exomorphin „Gliadorphin“ gelangt über die undichte Schleimhaut des Leaky Guts in den Blutkreislauf, überwindet die Blut-Hirn-Schranke und dockt an  Opiat-Rezeptoren an.

Diagnostik Anteil Bevölkerung Klinische Einordnung
Zöliakie-Risiko-Gene ca. 25 – 33 % Gluten-Sensitivität
Gliadin-Antikörper ca. 2-4 % Weizen-Unverträglichkeit
Transglutaminase-
Antikörper
ca. 1 % Zöliakie höchstwahrscheinlich
Atrophie Dünndarmschleimhaut ca. 0,5 % Zöliakie gesichert

Diagnostik       

In der Labordiagnostik werden zunächst der Gen-Test und der immunologische Antikörper-Test eingesetzt. Sind die Ergebnisse positiv, ermöglicht das eine erste klinische Einordnung (siehe Tabelle). Zur Diagnose einer Zöliakie ist eine Darmschleimhautbiopsie notwendig.

Therapie     

An erster Stelle der Therapie steht die Gluten-Vermeidung. Leaky Gut kann mit elementarem Schwefel oder der Bärwurz-Birnenhonig-Kur behandelt werden. Empfohlen wird eine Supplementation von Vitaminen und Spurenelementen bei Mangelzuständen, sowie eine gesunde Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse. Zudem sollte Vitamin D, gekochtes Kurkuma und Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden.

Manfred van Treek ist Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Umweltmedizin sowie Mitglied des Präsidiums und wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Naturheilbundes eV.