Isabel Ritter-Göhringer, erfahrene Gästerführerin in Heidelberg seit über 35 Jahren, schenkte dem NHV Heidelberg eine Führung am Heiligenberg. Der Treffpunkt war der Parkplatz der Waldschenke Heidelberg, wo sich eine interessierte Gruppe aus nah und fern einfand.

Der Heiligenberg ist ein Kraftort – besonders der Bereich am Michaelskloster, welches im 9. Jahrhundert von den Benediktinern gegründet wurde. Das Gebäude wurde im 15. Jahrhundert zerstört. Zuvor stand an diesem Ort ein Römischer Tempel, dem Hermes geweiht, der seinerseits auf den Resten einer Keltischen Anlage errichtet worden war. Ein weiteres historisches Gebäude, das Stephanskloster, stammt aus dem 11. Jahrhundert. Daneben steht ein Aussichtsturm, der von einer Studentenverbindung gestiftet wurde. In der Nähe befindet sich eine 56 Meter tiefe Zisterne. Sie wurde von den Kelten angelegt, von den Römern vertieft und von beiden Klöstern genutzt. Zwischen den Kuppeln auf dem Heiligenberg liegt die denkmalgeschützte Thingstätte, ein Freilichttheater aus den 1930er Jahren, wo im Sommer früher Open-Air-Konzerte stattfanden.

Der Spaziergang führte die Besucher bei strahlendem Sonnenschein hinauf auf den Berg direkt zum Michaelskloster, vorbei an den allerschönsten Bäumen und Wildkräutern. Dabei erfuhren sie allerlei Spannendes über diese geschichtsträchtige Gegend. Der Höhepunkt war, die Gelegenheit zu haben, die Energie der Kraftorte in der Klosteranlage zu erleben. Der Rückweg ging über die Thingstätte mit ihrem herrlichen Ausblick über die ganze Region. Isabel gab dann noch ein Singspiel zum Besten, so dass wir auch die besondere Akustik der Anlage erfahren konnten. Danach waren alle hungrig und durstig und kehrten in die Waldgaststätte „Waldschenke“ ein, die Wanderer mit uriger und leckerer Kost in den gemütlichen Biergarten lockt. Dort saßen die Teilnehmer noch lange zusammen und tauschten sich noch weiter über diesen bedeutenden Ort aus. Reich beschenkt von Isabel gingen alle dann bei fortgeschrittener Dämmerung nach Hause…

 

 

Ursula Gieringer
NHV Heidelberg e.V.

 

 

Die Fußzehen des Menschen standen im Mittelpunkt bei dem am 11. Juli  vom Naturheilverein Schorndorf und Umgebung angebotenem Vortrag im Biogenetischem Zentrum Schorndorf. Zu Gast bei der sehr gut besuchten Veranstaltung war die Podologin und Zehenanalytikerin Maria Süß, die mit ihrem hochinteressanten Vortrag die Besucher in ihren Bann zog.

So erklärte sie den Gästen, dass die Beweglichkeit der Füße und insbesondere der Zehen wichtig für das körperliche und geistige Wohlbefinden sind. Hier einige Ansatzpunkte iherer Theorie:

Lange Zehen sind oft Denkern im Weitblick zuzuordnen.
Kurze Zehen haben teilweise Menschen die oft etwas hören müssen, um zu verstehen.
Druckstellen an den Zehen sind manchmal symptomatisch für seelische Druckperioden, die Folge davon sind Hühneraugen.
Schweißfüße  zeigen oft eine Übersäuerung der Haut an und seelisch kann es ein Empfinden mangelnder Anerkennung ausdrücken.
Wenn der Pilz an den Nägeln nagt, zeigt das meist einen Kummer der Seele an.
Druckstellen sagen „etwas bedrückt mich“.

Das sind nur einige wenige Beispiele über die Hinweise, die uns unsere Zehen geben.
Grundsätzlich sagen die Zehen viel über den Charakter eines Menschen aus – danach richtet sich auch die Therapie, bzw. die Hilfe zur Selbsthilfe
So sind z.B. Kinder mit großen Zehen meist „laute“ Kinder mit viel Energie, die nicht ruhig gestellt werden sollten, sondern die Raum für Bewegung benötigen.
Durch viel Bewegung  und Massage der Zehen und des Fußes, welches besonders durch das Barfußlaufen erfolgt kann die geistige Vitalität wieder stark aktiviert werden.

Weiterhin wurden bei diesem Vortrag  zahlreiche Übungen zu verschiedenen „Fußsituationen“ vorgestellt.

Naturheilverein Schorndorf und Umgebung
Sigrid Reinecker

Am Wochenende waren Mitglieder des Naturheilvereins Hesel gemeinsam mit anderen Vereinen zum Projekt „Freiwillig über die Grenze“ nach Winschoten in die Niederlande eingeladen. Der Naturheilverein Hesel unterstütze das Projekt mit einem eigenen Stand.

Mit Ansprachen und einem musikalischen Rahmenprogramm und sportlicher Unterhaltung war dies in den Niederlanden das erste Mal, dass solch eine Veranstaltung stattfand. Für das leibliche Wohl wurde natürlich auch gesorgt.

Es kamen an diesem Tag leider nicht so viele Gäste, wie die Veranstalter erwartet hatten.  Aber trotzdem kam es immer wieder zu interessanten Gesprächen mit Besuchern und Ausstellern .

Die Gäste informierten sich am mitgebrachten Informationsmaterial. Trotz sprachlicher Schwierigkeiten kam es immer wieder zu interessanten Gesprächen. Der Informationsaustausch war rege und teilweise sehr lustig, musste man sich doch ab und zu sogar mit Händen und Füßen unterhalten.

In den Niederlanden sindt Naturheilkunde und andere Heilmethoden ein Begriff. Trotzdem waren die Gäste erstaunt, dass es in Deutschland einen Dachverband mit angeschlossenen Naturheilvereinen gibt. In der heutigen Zeit für die Mitglieder in Deutschland selbstverständlich, aber in den Niederlanden, oder in dieser Gegend  noch nicht so aktuell. Aus diesem Grunde waren die Besucher sehr neugierig und zeigten sich an den ausgelegten Programmen sehr interessiert.

Die Stabstelle Ehrenamt in Leer zeigte sich sehr engagiert und man spürte, mit welcher Mühe und  Hingabe sie sich diesem Tag widmete.

„Wir leben aktiv EUROPA „!

 

Naturheilverein Hesel e. V.
Siglinde König (1. Vors.)

 

Naturheilkunde als Wissensschatz für gesundes Leben

Ein wichtiges Teil im Puzzle ihres Lebens – so bezeichnete eine Teilnehmerin ihre Ausbildung zur „Naturheilkunde-Beraterin DNB“ am Abschlusstag. Viel dazugelernt habe man, waren sich alle einig und doch ist es für viele erst der Anfang, um tiefer in die vielfältigen Themen, die unterrichtet wurden, einzusteigen: Ob Pflanzenheilkunde, in deren Unterrichtsblock auch die Wirkungsweise der Homöopathie, Schüssler-Salze, Bachblüten und weitere enthalten sind oder das breite Spektrum der Wasserheilkunde, dass von Wickeln und Auflagen, Wasseranwendungen und dem spannenden Thema der Trinkwasserqualität reicht. Oder der Unterricht zur Ernährung, bei dem die Lehrgangsteilnehmer durch die Bank fasziniert sind vom authentischen Unterricht des Referenten Wolfgang Wolls‘, der das lebt, was er unterrichtet und seit Jahrzenten keinen Arzt mehr konsultieren musste. Überhaupt ist dies ein besonderes Qualitätsmerkmal der Ausbildung beim Deutschen Naturheilbund: Man habe ganz bewusst „die Besten ihres Faches“ als Dozenten geworben, so die Leiterin der Bundesgeschäftsstelle, Sabine Neff. Etwas ganz besonderes ist zum Beispiel der Unterricht zur klassischen Phytotherapie, indem DNB-Ehrenpräsident Willy Hauser -der eigentlich aus Altersgründen seine Vortragstätigkeit eingestellt hat –  aus seinem großen Erfahrungsschatz von über 50 Jahren Praxisarbeit berichtet.

So ist es kein Wunder, dass die Lehrgänge seit Beginn vor rund sechs Jahren immer gut besucht sind und am Ende jedes Kurses begeisterte und motivierte DNB-Berater sich auf den Weg machen, ihr Wissen anzuwenden und weiterzugeben, aktuell nun wieder siebzehn neue, strahlende Absolventen.

 

Information:

Die Ausbildung „Naturheilkunde-Berater DNB“ umfasst rd. 55 Präsenz-Unterrichtsstunden an drei Wochenenden plus Selbstlernphasen, Prüfungen und Abschlussarbeit. Der Unterricht findet an zwei Ausbildungsorten statt: Direkt beim Deutschen Naturheilbund (Neulingen bei Pforzheim) und beim Naturheilverein Bad Hersfeld (bei Fulda). Für die fachlich hohen Standards sorgt die enge Zusammenarbeit mit der Akademie für Ganzheitsmedizin (AfG) in Heidelberg, deren ärztliche Leitung der erfahrene naturheilkundliche Mediziner Gert Dorschner zusammen mit der Studienleiterin und DNB-Vize-Präsidentin Ursula Gieringer inne haben.

Im Herbst starten an beiden Orten neue Lehrgänge, näheres auf der Webseite www.naturheilbund.de Die Lehrgangsgebühr beträgt 675€.

 

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Ziel eines Ausflugs für Mitglieder und Gäste des Naturheilvereins Mosbach war Europas größter Heilpflanzengarten in Schwäbisch Gmünd der Firma Weleda. Auf 23 ha werden über 1000 Pflanzenarten im biologisch-dynamischen Anbau von 31 Gärtnern kultiviert. 140 Arten werden für die Herstellung von Arzneimitteln und Naturkosmetik geerntet. Die Teilnehmer hatten dabei auch Gelegenheit neben den Pflanzenfeldern ein abwechslungsreiches Biotop mit einem natürlichen Heckenbewuchs von 5 km Länge und drei Teiche zu besichtigen. Lebensräume für Vögel, Insekten und andere Lebewesen. Laufenten, Schafe und Bienen bevölkern den Garten und tragen zum Gedeihen der Pflanzen bei. Jährlich werden verschiedene Wildpflanzen in Kultur genommen, um die Wildbestände zu schonen und zu sichern. Durch Gründüngung und eigene Kompostwirtschaft bildet der Garten einen lebendigen Organismus, der sich selbst trägt und im Gleichgewicht hält. Im Moment war gerade die Ernte der Ringelblume in vollem Gange. Schon von weitem leuchteten die Ringelblumenfelder in knalligem orangerot. Bis zu neun Mal werden in den frühen Morgenstunden von Hand die Blütenköpfe geerntet und gleich vor Ort zu Tinkturen oder Salben verarbeitet. Die Teilnehmer waren beeindruckt von dem besonderen und anthroposophisch nach Rudolf Steiner orientierten Naturverständnis des Unternehmens.
Gabriele Landauer
NHV Mosbach e.V.

Mittlerweile fest verankert im jährlichen Veranstaltungsprogramm des Deutschen Naturheilbunde ist die jährliche Kur und Wanderreise an den Ursprung des Naturheilbundes (ehemals Prießnitz-Bund) nach Jesenik, einem beeindruckenden tschechischer Kurort am Rande des Altvater-Gebirges. Dort lebte und wirkte der schlesische Wasserheiler Vinzenz Prießnitz, der als Begründer der modernen Hydrotherapie gilt und hier 1822 die erste Wasserheilanstalt der Welt eröffnete.
In diesem Jahr waren es 27 Reiseteilnehmer aus den vier Naturheilvereinen Stuttgart, Mühlacker, Mutlangen, Neulingen b. Pforzheim und Wonnegau und weitere Mitglieder und Interessierte, die frühmorgens in den Reisebus der Fa Schüle aus dem Allgäu zustiegen. Im Laufe der Reise wurde allen Teilnehmern klar, warum der DNB diesen auswärtigen Reiseunternehmer gewählt hatte – Fahrer Daniel S. ist nicht nur ein Künstler im Rangieren bei den vielen Zustiegsstellen, sondern kennt Tschechien und das Reiseziel „aus der Westentasche“, denn es ist seine Heimat. Über Nürnberg und Prag brachte der Fahrer die Gruppe sicher an den Gräfenberg, wie das Kurgebiet oberhalb von Jesenik bereits zu Prießnitz‘ Zeiten genannt wurde, in das 4 Sterne Sanatorium Priessnitz.
Umfangreiche Kuranwendungen wie Rücken- und Fussreflexzonen-Massagen, Kräuterbäder, Moorpackungen, Schwimmen und Sauna – im Schnitt zwölf Anwendungen, verteilt auf die Vormittage waren im Vorfeld für jeden DNB-Teilnehmer im Rahmen der Gesundheitswoche gebucht worden. Vor Ort konnten nun Anwendungen dazu gebucht oder individuell verändert werden.
Nachmittags lockte das schöne Wetter in die umliegende Natur: Für kleine Spaziergänge ideal ist die Jan-Ripper-Kurpromenade, ein Rundweg mit 1300 m Länge, eine herrliche Allee gesäumt von L;indenbäumen, an deren Verlauf es mehrere Denkmäler zu bestaunen gibt, die für Prießnitz in Dankbarkeit von einigen Ländern errichtet wurden. Besondere Bedeutung hat der Löwe aus Ungarn, der heute das Wahrzeichen der Priessnitz AG und des Kurortes ist. Doch die wichtigste Sehenswürdigkeit ist natürlich die kleine Grabkapelle, in der die Särge von Vinzenz Prießnitz, seiner Frau Sophie und der kleinen Tochter, aufgebahrt sind. Bei wichtigen Anlässen wird die Kapelle und die Gruft geöffnet – so auch beim Besuch der deutschen DNB-Reisegruppe, was die Teilnehmer sehr berührt hat.
Vom Geschichtlichen in die Gegenwart – lebhafter und spritziger -im wahrsten Sinne des Wortes- geht es im Balneo-Park zu, dessen Wiesen, Quellen und Einrichtungen sich auf der Rückseite des Prießnitz-Sanatoriums in die Wälder einfügen. Wasserbecken in vielen Variationen, Waldduschen, Liege- und Bewegungsmöglichkeiten, Badeteiche und nicht zuletzt viele Quellen verhalfen dem Park dazu, sich als der größte Balneopark Europas bezeichnen zu dürfen.
Ein besonderer Anziehungsplatz im Park für alle Besucher, aber besonders für die Teilnehmer des Deutschen Reisegruppe, ist die vom Naturheilbund im Jahre 2015 neu gefasste Quelle. Am Rande des Parks gelegen mit einem idyllischen Pavillion und hervorragender Wasserqualität, finden viele Besucher den Weg hierher und füllen sich das frische Quellwasser ab.
Ein Höhepunkt der Reise war ein Tagesausflug zum Altvater, dem höchsten Berg im Altvatergebirge. Wie bei allen Wanderausflügen des Naturheilbundes, teilte sich die Gruppe vor Ort in „Wanderer“ und „Spaziergänger“ und so konnte, je nach Konstitution und Laune, entweder nach einem kurzen Spaziergang eingekehrt werden oder eine große Runde zum Altvater mit anspruchsvollem Wandersteig zum Abstieg gewählt werden. Weitere kleinere Ausflüge wie ein Besuch im Priessnitz-Museum und ein Stadtbummel durch Jesenik rundeten das Ausflugsprogramm ab, so dass nach einer Woche Wandern und Kuren alle Teilnehmer eine Fülle an Eindrücken und Erlebnissen mit nach Hause nahmen.
Sabine Neff

Frau Dr. med. Petra Barron gab eine brillante Einführung in die Geschichte und die Heilweisen des Ayurveda vor einem interessierten Publikum im NHV HD.
Dass Ayurveda weit mehr ist als Wellness, ist inzwischen hinlänglich bekannt.
Es handelt sich vielmehr um eine tiefgreifende, den Menschen in seiner Ganzheit wertschätzende Weisheitslehre. Das ‘Wissen vom Leben’ ist mit einer über 3000 Jahre alten schriftlichen und vermutlich noch weiter zurückreichenden mündlichen Tradition das vermutlich älteste erhaltene Medizinsystem. Trotz seines Alters ist der Ayurveda heute so relevant wie je zuvor. Der ganzheitliche Ansatz kann die allopathische Medizin problemlos ergänzen. Er gibt den Menschen auch im Westen neue Denkansätze und Werkzeuge an die Hand, einen typgerechten und selbst-gesteuerten Umgang mit ihrer Gesundheit in ihr Leben zu integrieren.
„Körper, Geist und Seele sind drei Teile des Einen. Die Welt existiert durch ihre Interaktion, sie bilden die Basis für alles, was existiert. Gesundheit im Ayurveda heißt ‚Svastha‘ und bedeutet: Im Selbst zuhause sein.
Frau Dr. Barron führte uns direkt (brillant) ein in die Prinzipien, die Elemente, die Doshas, Gunas und vieles mehr, so dass wir tief eintauchen konnten in dieses komplexe, ganzheitliche Heilungssystem. Selbst Rezepte für jeden Typ durften wir mitnehmen. Mit einem Zitat von David Frawley, einem zeitgenössischen amerikanischen Ayurveda-Experten, rundete sie den Vortrag ab: „Die Grundregel lautet: Was immer wir selbst tun können, um unsere eigene Gesundheit zu stärken, wirkt besser als das, was andere für uns tun.“ Und Frau Dr. Barron ergänzte das lächelnd mit der wichtigen Bemerkung: „… jedes bisschen hilft!!!“ Man muss nicht gleich sein komplettes Leben umstellen, doch achtsam sein, welche Dinge vielleicht meine Balance stören und bewusst daran in kleinen Schritten arbeiten.

Ursula Gieringer
1. Vors. NHV Heidelberg

Ein weiteres Highlight im diesjährigen Jubiläumsprogramm des Naturheilvereins Weserbergland e.V. stellte der Vortrag „Unglück auf Rezept“ von Dr. Peter Ansari, Autor des gleichnamigen Buches, dar. Dr. Ansari führt gemeinsam mit seiner Frau eine Praxis in Coppenbrügge, Ortsteil Marienau.
Trotz des sommerlich heißen Wetters trafen sich zahlreiche Interessierte im Lalu des Hefehofes am Montagabend, den 28. Mai um von versierter und vor allem kritischer Seite Wissenswertes über das Thema „Depression und die Verschreibung von Antidepressiva“ zu erfahren.
Dr. Peter Ansari berichtete aus der, gemeinsam mit seiner Ehefrau Sabine durchgeführten, 10 jährigen Forschungsarbeit über das Thema Depression und stellte allgemeinverständlich dar, was unter diesem Begriff zu verstehen ist und welcher Wandel im Umgang mit dieser Erkrankung in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat.
So erfuhren die Zuhörer unter anderem, dass die Verordnung von Antidepressiva in den letzten Jahrzehnten um 700! Prozent gestiegen ist und das täglich 1,5 Milliarden Tagesdosen dieser Medikamente verordnet werden. Die Ursachen der Verschreibungen sind vielfältig: sie reichen von Erschöpfung, Rückenschmerzen, familiären Problemen und dem Angst vor Alleinsein über Migräne, Mobbing oder Trauer bis hin zu suizidalen Gedanken.
Dr. Ansari beleuchtete dabei den Sinn und Unsinn der Verordnung von Antidepressiva auf anschaulichste Weise und erläuterte auch, warum die Bedeutung des Serotonins (Glückshormon) für die Entstehung einer Depression bisher immer völlig überbewertet wurde.
Ob man nun selber von einer Depression betroffen war oder ist, jemanden kennt, der mit Antidepressiva behandelt wird oder einfach nur Interessehalber erschienen ist, Dr. Peter Ansari verstand es wieder einmal, alle Zuhörer mit seinem Vortrag zu fesseln.
Besonders sympathisch machte ihn am Ende noch seine außergewöhnliche Bescheidenheit. So war es ihm völlig entfallen, sein Buch zum Verkauf anzubieten. Sicher hätte er einige Exemplare signiert und verkauft. Der Erlös des Buches wandert im Übrigen auch nicht in seine eigene Tasche, sondern geht an den Verein „Depression heute“, der auch über einen sehr informativen Internetauftritt verfügt.
Es wird sicher ein Wiedersehen mit Dr. Peter Ansari geben, denn von Menschen wie ihm kann man gar nicht oft genug hören.
Geschrieben von: Cordula Alsdorf